Die Freundin glaubt, Tim habe eine Affäre, und verlässt ihn für einen wild-animalischen Künstler. Eine Stalkerin macht Tim ausfindig und bedrängt ihn auf peinlichste und unangenehmste Weise. Die Steuerfahndung ist hinter ihm her. Sein Appartement ist verwüstet. Und die Beförderung, für der er alles geben würde, droht sich in einen Rausschmiss zu wandeln. Und das hat Tim alles Barry zu verdanken, dem Spinner.
Regisseur Jay Roach, Klaumauk-erfahren seit den Austin Powers-Filmen, legt Wert auf den Gag. Feinsinniger Humor ist nicht sein Ding, logische Kohärenz kümmert ihn nicht weiter warum lässt sich Tim immer weiter auf Katastrophen-Barry ein? Es scheint Roach egal zu sein, dass die Story vorhersehbar ist, dass er auf den erprobten Wegen häufig eingesetzter Standard-Comedy-Situationen wandelt. Und eigentlich liegt er nicht falsch mit diesem Konzept, das auf den reinen Witz setzt: weil der funktioniert, weil Roach weiß, wie er die Lacher herauskitzeln kann, wie das Timing sein muss und wie durchgeknallt seine Charaktere in welcher Situation sein dürfen.
Und zwar dürfen nicht nur einzelne Figuren spinnen, sondern eine breite Masse der Protagonisten. Eigentlich jeder außer den beiden [i]straight persons[/i] Tim und Freundin Julie, an denen sich die Idiotie der anderen bricht. Alles an diesem Film ist an seinem rechten Ort. Heißt: nicht unbedingt originell angeordnet, sondern schön so, wo man es erwartet; heißt aber auch: das Verrückte ist total verrückt, das Geradlinige damit frontal konfrontiert. Heißt zudem: Die Spinnerei wirkt in erster Linie als Spaß, aber auch als Läuterung wir sind hier in einem amerikanischen Film, nicht im französischen Original von Françis Veber aus dem Jahr 1998, so dass Tim im Angesicht der Spinner sein falsches Leben in ein richtiges wandeln kann. Und am Ende kriegt jeder das, was er verdient; auch in dieser Hinsicht weiß man, was passieren wird, alles fällt am Ende dahin, wo es hingehört.
Große Kunst mit toten, ausgestopften Mäusen bietet der Film, ein missglücktes Business-Dinner, viele persönliche Katastrophen, eine Menge Spinner: Barry, dem jedes Gespür für sich selbst und für andere abgeht; ein durchgeknallter Maler; ein kunstbeflissener Schweizer Milliardär mit Bodybuilderstatur; eine gewalttätige Stalkerin; ein Steuerfahnder mit der Macht der Gedankenkontrolle; ein Investmentbanker, der den Dollar ehrt und nicht den Menschen, dessen Zynismen der Film anprangert. Denn er ist es, der die Dinner für Spinner ausrichtet, um sich über die Macken der Idioten lustig zu machen. Das macht der Film auch: er führt Spinner vor zur Belustigung des Kinopublikums. Nur, dass er zusätzlich die Frage stellt, wer eigentlich der größere Spinner ist: der, der seinen Träumen folgt, so wirr sie auch sind, oder vielleicht der, der eine Firma kauft, alle entlässt, das Maschinenarsenal verkaufen will und dann merkt, dass alles radioaktiv verstrahlt ist? Der ausgewiesene Idiot, oder vielleicht der, der über ihn lacht?
Fazit: Nicht sehr originell, mit vorhersehbarer Story aber durchgeknallt genug, so dass die Lacher sicher sind.