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Das Mädchen und der Künstler

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El artista y la modelo: Drama um einen alten Künstler und sein junges Modell während des Franco-Regimes.

Poster

Das Mädchen und der Künstler

Handlung und Hintergrund

Frankreich unter deutscher Besatzung 1943. Nahe den Pyrenäen lebt ein 80-jähriger Bildhauer immer noch auf der Suche nach der perfekten Schönheit. Seine Frau bringt eines Tages ein junges Mädchen auf der Flucht vor dem Franco-Regime ins Haus, das sich im Atelier außerhalb des Dorfes verstecken darf und im Gegenzug dem Künstler nackt Modell steht. Zwischen dem Alten, der nicht mehr viel vom Leben erwartet und der Jungen, die das Leben noch vor sich hat, entwickelt sich eine auf Respekt basierende Freundschaft.

Frankreich unter deutscher Besatzung 1943. Nahe den Pyrenäen lebt ein 80-jähriger Bildhauer immer noch auf der Suche nach der perfekten Schönheit. Seine Frau bringt eines Tages ein junges Mädchen auf der Flucht vor dem Franco-Regime ins Haus, das sich im Atelier außerhalb des Dorfes verstecken darf und im Gegenzug dem Künstler nackt Modell steht. Zwischen dem Alten, der nicht mehr viel vom Leben erwartet und der Jungen, die das Leben noch vor sich hat, entwickelt sich eine auf Respekt basierende Freundschaft.

Ein alter Künstler gewährt einem Mädchen während des Franco-Regimes Unterschlupf und macht sie zu seiner Muse. Einfühlsames und vielschichtiges Künstlerporträt in Schwarzweiß, das auf Jean Rocheforts Schauspielkunst bauen kann.

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Darsteller und Crew

  • Jean Rochefort
    Jean Rochefort
  • Claudia Cardinale
    Claudia Cardinale
  • Götz Otto
    Götz Otto
  • Aida Folch
  • Chus Lampreave
  • Christian Sinniger
  • Martin Gamet
  • Mateo Deluz
  • Fernando Trueba
    Fernando Trueba
  • Jean-Claude Carrière
  • Cristina Huete
  • Daniel Vilar
  • Marta Velasco

Bilder

Kritiken und Bewertungen

5,0
2 Bewertungen
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4Sterne
 
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3Sterne
 
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Kritikerrezensionen

    1. Altmeister Fernando Trueba schildert in "Das Mädchen und der Künstler" - wie zuletzt in seinem Trickfilm "Chico & Rita" - die schwierige Beziehung zwischen einem Kunstschaffenden und seiner Muse. Überhaupt zieht sich das Thema der Wechselwirkung von Kunst und Leben wie ein roter Faden durch das Schaffen des vielfach ausgezeichneten Regisseurs. So etwa drehte sich seine Komödie "Das Mädchen deiner Träume" (1998) um die Diskrepanz aus bunten Kinoillusionen und der Realität des 2. Weltkriegs. In dieser Epoche siedelte er ebenfalls diese ruhige Studie eines lebensüberdrüssigen Bildhauers an, der seinen Glauben an die Lernfähigkeit der Menschheit verlor. Als Schauplatz dient ein kleines französisches Dorf an der spanischen Grenze, über das damals viele Flüchtlinge versuchten, ins neutrale Portugal zu entkommen.

      Der deutsche Titel von "El artista y al modelo" verschiebt die Gewichtung etwas, indem er die Figur des Mädchens an die erste Stelle rückt. Doch zunächst steht der alternde Bildhauer und seine Suche nach absoluter Schönheit in Zeiten des wachsenden Grauens im Vordergrund. Erst im Laufe des Films gewinnen die Motive des jungen Mädchens, seine Vergangenheit und Bereitschaft, sich für eine gerechte Sache in Gefahr zu begeben, an Bedeutung. Anfangs nutzt die verfolgte Katalanin die Möglichkeit, im abgelegenen Atelier ein Domizil zu finden und dafür im Gegenzug als Nacktmodel zu agieren. Doch zunehmend versteht sie die Motive des Achtzigjährigen, im Angesicht seines nahenden Lebensendes eine perfekte (weibliche) Skulptur kreieren zu wollen.

      Auch visuell arbeitet sich Daniel Vilars Kamera behutsam an die Unbekannte heran, indem sie zunächst nur Detail ins Blickfeld rückt. Erst allmählich ist Mercés nackter Körper vollständig zu sehen. Indem Vilar Regale oder Wände in die Mitte zwischen dem Künstler und seinem Model platziert, unterstreicht er zunächst die Diskrepanz und das Geheimnis zwischen ihren, was die Kommunikation erschwert. Entsprechend dem Leitspruch des Bildhauers, "Schönheit in ungewöhnlichen Plätzen zu suchen", versteht es die natürliche Schwarzweißfotografie selbst, präzise komponierte Kunstwerke zu erschaffen.

      Ganz nebenbei erzählt Trueba dank der versierten Altstars Jean Rochfort und Claudia Cardinale von der anhaltenden Liebe zweier Menschen, deren Lebenshöhepunkt längst überschritten scheint. Zwar gibt Marc Cros vor, keine Gedanken an den Krieg zu verschwenden, doch bald muss er Stellung beziehen. Freiwillig räumt seine Frau Léa, einst selbst sein Model, diese Position in der Hoffnung, dass ihr depressiver Mann im künstlerischen Prozess neuen Lebensmut schöpft. Dagegen wirkt Cros’ Freundschaft mit einem kulturbegeisterten Nazi, einmal mehr verkörpert vom Vorzeigedeutschen Götz Otto (auch "Das Mädchen deiner Träume"), etwas klischeehaft. Vergleichweise entwickelten Thomas Kretschmann in "Der Pianist" oder Ulrich Thomsen in "Das große Heft" mit ähnlich konzipierten Parts mehr Tiefe, was weniger an Otto selbst liegt.

      Man könnte argumentieren, dass "Das Mädchen und der Künstler" nur eine Männerfantasie sei – ersonnen von den beiden Altmeistern Fernando Trueba und Jean-Claude Carriere, der für seine Drehbücher etwa für Volker Schlöndorff oder Luis Bunuel gerühmt wurde. Dies unterstreichen Dialoge wie "Nur Künstler und Ärzte dürfen Frauen nackt sehen." Doch das in getragenem Rhythmus und altmodischen Stilmitteln wie Schwarzblenden inszenierte Drama wirft im Verlauf wichtige Fragen nach Jugend & Alter, Vergänglichkeit, der Notwendigkeit von Stellungnahmen in Krisenzeiten und der Wirkung von Kunst auf, was der melancholischen Geschichte Glanz verleiht.

      Fazit: Als eindringliche Reflektion zur Rolle von Kunst in Krisenzeiten entwickelt das "Das Mädchen und der Künstler" Tiefe, wobei die Leistungen von Kamera, Darsteller und Inszenierung über gelegentliche Stereotypen hinweg trösten.
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    2. Das Mädchen und der Künstler: Drama um einen alten Künstler und sein junges Modell während des Franco-Regimes.

      Einfühlsames Künstlerporträt über die Suche nach Schönheit und Perfektion und die Beziehung zwischen Muse und Schöpfer.

      Picasso hatte seine Dora Maar, Salvador Dalí seine Gala. Der Traum des Künstlers von der Muse als Inspiration ist so alt wie die Kunst, ob in Literatur, bildender Kunst oder im Film. Auch in jüngsten Filmen wie „Das Mädchenmit dem Perlenohrring“, „Die schöne Querulantin“ oder Frankreichs Oscar-Einreichung „Renoir“ - die Beziehung zwischen Künstler und Muse ist immer noch ein Mysterium. So steht auch beim 80-jährigen Bildhauer Marc Cros nicht nur die sexuelle Anziehung im Vordergrund, sondern die Suche nach dem ultimativen Modell, das Schönheit und Perfektion verkörpert.

      Im Sommer 1943 bringt ihm seine Frau, Vertraute und früheres Modell (Claudia Cardinale) ein hübsches Mädchen ins Haus, die vor dem Franco-Regime geflohene Mercè. Das Paar bietet ihr Unterschlupf im Atelier außerhalb des kleinen Pyrenäen-Dorfes, dafür steht sie nackt Modell für den alten Mann, der nach einer langen kreativen Pause wie besessen an seiner finalen Skulptur arbeitet. Nach dem Drehbuch von Jean-Claude Carrière entwirft Fernando Trueba ein einfühlsames und vielschichtiges Künstlerporträt in stimmungsvollem Schwarz-Weiß, konzentriert sich auf den Schaffensprozess, der Zweite Weltkrieg und damit die Besatzung durch die Deutschen sind nur eine Facette, wenn beispielsweise ein kunstaffiner Wehrmachtsoffizier (Götz Otto) auftaucht oder die Realität in Gestalt eines Widerstandkämpfers in die Idylle einbricht, den die Katalanin über die Grenze gerettet hat.

      Der sinnliche, wenn auch manchmal voyeuristische Blick auf weibliche Körperlichkeit vermeidet trotz allem Altmännerfantasien, im Fokus steht das von Respekt getragene Verhältnis zwischen dem Künstler und seinem Modell, zwischen dem Alten, der nicht mehr viel vom Leben erwartet, und der Jungen, die das Leben noch vor sich hat. Aida Folch spielt geschickt ihre Erotik in einer Mischung von Unschuld und Verführung aus, das schauspielerische Pfund mit dem Trueba wuchert, ist der große französische Schauspieler Jean Rochefort zwischen melancholischer Altersweisheit und artistischer Obession. Sein Gesicht, das eine ganz eigene Geschichte erzählt und seine zupackenden Hände, die modellieren, formen und versuchen, dem Kunstwerk den letzten und optimalen Schliff zu geben, prägen diese filmische Liebeserklärung an die Kraft der Kunst. mk.
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