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She, a Chinese

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She, a Chinese: Bewegendes, stark autobiografisch gefärbtes Culture-Clash-Road-Movie der chinesischen Schriftstellerin und Regisseurin Guo Xiaolu, die dafür den Goldenen Leoparden gewann.

Poster She, A Chinese

She, a Chinese

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Handlung und Hintergrund

Die junge Mei lebt in einem kleinen Dorf in China und will nur eines: raus aus dem Kaff. Tatsächlich landet sie eines Tages in der nächsten Großstadt direkt in den Armen eines Kleinganoven, der aber schon kurz darauf von einer Kugel tödlich getroffen wird. Mei nimmt dessen gespartes Geld und geht nach London. Dort holt sie ein 70-jähriger Engländer von der Straße und heiratet sie. Doch dann verliebt sich Mei in den Inder Rachid und wird von ihm schwanger. Rachid aber will zurück in die Heimat, und Mei ist wieder auf sich allein gestellt.

Die junge Mei lebt in einem kleinen Dorf in China und will nur eines: raus aus dem Kaff. Tatsächlich landet sie eines Tages in der nächsten Großstadt direkt in den Armen eines Kleinganoven, der aber schon kurz darauf von einer Kugel tödlich getroffen wird. Mei nimmt dessen gespartes Geld und geht nach London. Dort holt sie ein 70-jähriger Engländer von der Straße und heiratet sie. Doch dann verliebt sich Mei in den Inder Rachid und wird von ihm schwanger. Rachid aber will zurück in die Heimat, und Mei ist wieder auf sich allein gestellt.

Junge Chinesin will raus aus ihrem Kaff. Ihre Odyssee führt sie bis nach London. Autobiografisches, bewegendes und mehrfach preisgekröntes Culture-Clash-Roadmovie der Schriftstellerin und Regisseurin Guo Xiaolu.

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Darsteller und Crew

Regisseur
  • Xiaolu Guo
Produzent
  • Will Clarke,
  • Hugo Heppell,
  • Susanne Alizart,
  • Jo McClellan,
  • Natasha Dack
Darsteller
  • Lu Huang,
  • Yibo Wei,
  • Geoffrey Hutchings,
  • Chris Ryman
Drehbuch
  • Xiaolu Guo
Musik
  • John Parish
Kamera
  • Zillah Bowes
Schnitt
  • Andrew Bird

Bilder

Kritiken und Bewertungen

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Kritikerrezensionen

    1. Mit China im Zeichen des Kapitalismus und Globalismus beschäftigte sich Schriftstellerin Guo Xiaolu parallel in der Dokumentation „Once upon a time a Proletarian“ und dem Spielfilm „She, a Chinese“. Im Mittelpunkt ihres Road Movies nach eigenem Roman steht der Ausbruch der jungen Li Mei aus der monotonen Tristesse ihrer provinziellen Heimat über die nächste Großstadt bis nach London. Zwischen Feldarbeit, Vergewaltigung, Prostitution, Gelegenheitsjobs, Zweckheirat und enttäuschter Liebe verläuft ihr Werdegang alles andere als optimistisch. Bei der Entwicklung von Story und Charakteren ließ die junge Filmemacherin eigene biografische Details einfließen. Mit den Aufnahmen auf P2-Digitalkamera glückten authentische Bilder, welche „Dogma 95“-Fan Xioalu in der Regel ohne Drehgenehmigung an Originalschauplätzen einfing.

      Was mit dokumentarischen Bildern eines monotonen Provinzalltags beginnt, entwickelt sich zu einem nüchternen, aber stets unvorhersehbaren Emanzipationsdrama. Durch die Einteilung in einzelne Kapitel entsteht eine episodenhafte Erzählstruktur, die deutlich mit Ellipsen und Auslassungen arbeitet. Ebenso setzt Guo Xiaolu wiederholt auf Metaphern und Gegensatzpaare. Als Mei ein Skelett-T-Shirt trägt, verweist dies auf einen später eintreffenden Unglücksfall, welcher allerdings der jungen Frau zur Chance des Aus-/Aufbruchs dient. Die Symbole einer westlich orientierten Jugend mit Sonnenbrille, iPod oder greller Perücke als Mittel zur Verkleidung stehen für kurzzeitige Abwechselung aus der täglichen Tristesse. Auch Mei, von ihrer Mutter zur arrangierten Heirat gedrängt, will sich nicht unterordnen und setzt ihren Freiheitsdrang in die Tat um. Ein Kalenderblatt mit einer „Big Ben“-Aufnahme unterstreicht ihren Wunsch nach Veränderung.

      Mit dem Titel „She, a Chinese“ verweist Guo Xiaolu auf Godards „Die Chinesin“. Während sich damals die im Aufbruch befindende Jugend am Marxismus als neues Credo orientierte, sind es hier chinesische Jugendliche, die den kapitalistischen Westen als Fluchtweg betrachten. Oft gleicht bissiger Humor die distanzierte, symbolhafte Dramaturgie aus. So muss sich Mei bei einem ihrer Londoner Billigjobs ausgerechnet als Werbeträger für ein Chinarestaurant in ein Pandakostüm zwängen. Ebenso bildet Punkmusik junger chinesischer Bands sowie John Parishs Soundtrack, langjähriger Partner von P. J. Harvey, einen rockigen Kontrast zum ruhigen Inszenierungsstil.

      Dabei erweist sich Mei als durchaus ambivalent skizzierter Charakter. Bei ihrer Zweiheirat mit einem älteren englischen Rentner langweilt sich die unternehmungslustige junge Frau schnell, während sie in einer anderen Beziehung selbst enttäuscht wird. Hier ist es ein indischer Einwanderer, der vor einer Bindung letztlich zurück schreckt. Doch es zeigt sich am Ende, dass die eigensinnige Mei nicht aufgeben und weiter nach ihrem persönlichen Glück streben wird.

      Fazit: Mitunter spröde, doch intelligent und hintersinnige entwickelte Odyssee einer jungen Chinesin. Ausgezeichnet mit dem "Goldenen Leoparden" in Locarno.
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    2. She, a Chinese: Bewegendes, stark autobiografisch gefärbtes Culture-Clash-Road-Movie der chinesischen Schriftstellerin und Regisseurin Guo Xiaolu, die dafür den Goldenen Leoparden gewann.

      Bewegendes, stark autobiografisch gefärbtes Culture-Clash-Road-Movie der chinesischen Schriftstellerin und Regisseurin Guo Xiaolu, die dafür den Goldenen Leoparden gewann.

      Es ist Tessa Ross, der Chefin von Film 4, zu verdanken, dass dieses Projekt überhaupt realisiert werden konnte. Denn nachdem Ross im Jahr 2004 die Dokumentation „Concrete Revolution“ von Guo Xiaolu gesehen hatte, beauftragte sie die Chinesin mit der Entwicklung eines Drehbuchs zu einem Spielfilm. Das bemerkenswerte Ergebnis nennt sich „She, A Chinese“ und kommt nun nach seinem Triumphzug durch internationale Festivals mit den besten Empfehlungen - Goldener Leopard von Locarno 2009, Drehbuchpreis von Hamburg 2009 - in die Kinos.

      Das Culture-Clash-Road-Movie nimmt in einem kleinen Dorf in China seinen Anfang. Dort vegetiert die junge Mei (Huang Lu) vor sich hin, jobbt in einem Billard-Schuppen und auf einer Müllhalde und will nur eines: raus aus dem Kaff. Tatsächlich nimmt Mei eines Tages Reißaus und landet in der nächsten Großstadt direkt in den Armen des Kleinganoven Spikey (Yibo Wei), der aber schon kurz darauf von einer Kugel tödlich getroffen wird. Mei nimmt dessen gespartes Geld an sich und geht nach London, wo sie mit Aushilfsjobs ums Überleben kämpft. Als ein 70-jähriger Engländer (Geoffrey Hutchings) die zierliche Chinesin in seine Obhut nimmt und sogar heiratet, scheint endlich Normalität in ihr Leben einzukehren. Doch dann verliebt sie sich in den Inder Rachid (Chris Ryman), verlässt dafür ihren Mann und wird schwanger. Nur hat Rachid ganz andere Pläne, will keine Familie gründen, sondern zurück in die Heimat. Und Mei ist wieder auf sich allein gestellt.

      Stark biografische Züge trägt das bewegende Werk von Guo Xiaolu, die selbst ohne Eltern aufwuchs und ihren erziehungsberechtigten Großvater durch Selbstmord verlor. Dies verleiht der tragischen Geschichte ihrer Antiheldin - von der wunderbaren Huang Lu fast reglos, ohne Emotionen gespielt - ein Höchstmaß an Authentizität. Dieser Eindruck wird noch verstärkt durch die Verwendung von fahlen, ausgewaschenen Farben, den Einsatz von Handkamera (Zillah Bowes) und den harten, kompromisslosen Schnitt (Andrew Bird, den Guo engagierte, nachdem sie Fatih Akins „Gegen die Wand“ gesehen hatte). Überhaupt ist der europäische Einfluss - vor allem durch die Vertreter der Nouvelle Vague - in vielen Einstellungen spürbar.

      Trotzdem ist „She, A Chinese“ eine durch und durch chinesische Geschichte, erzählt aus dem Blickwinkel einer jungen Frau, die um jeden Preis ausbrechen will aus ihrem Kulturkreis, nur um letztlich in einem anderen Land an den fremden Sitten und Gebräuchen zu zerbrechen. Dass Guo ihrem Film durch einzelne Kapitel eine klare Struktur gibt, viel mit Symbolen wie etwa einer geschröpften Ente oder streunenden Hunden arbeitet und vor allem auf Bilder statt Worte, Gesten statt Dialoge setzt, sollte als Empfehlung für den Arthaus-Fan mehr als genügen. lasso.
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