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Biutiful

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Biutiful: Wuchtige Reflexion vom mexikanischen Kinopoeten Alejandro González Iñárritu über das Leben als kurze Station zwischen Geburt und Tod.

Handlung und Hintergrund

Uxbal schlägt sich in Barcelonas Untergrund mit unsauberen Jobs durch. Er hat dabei aber immer das Wohlergehen seiner beiden Kinder Ana und Mateo im Sinn, die er mit unendlicher Zuneigung großzieht. Ihre Mutter Marambra liebt er zwar immer noch, ein Zusammenleben scheint jedoch unmöglich. Wie ein Wanderer bewegt sich Uxbal zwischen den Welten, auf der Suche nach Versöhnung mit seiner Frau, seinen Kindern und doch letztendlich mit sich selbst.

Uxbal schlägt sich in Barcelonas Untergrund mit unsauberen Jobs durch. Er hat dabei aber immer das Wohlergehen seiner beiden Kinder Ana und Mateo im Sinn, die er mit unendlicher Zuneigung großzieht. Ihre Mutter Marambra liebt er zwar immer noch, ein Zusammenleben scheint jedoch unmöglich. Wie ein Wanderer bewegt sich Uxbal zwischen den Welten, auf der Suche nach Versöhnung mit seiner Frau, seinen Kindern und doch letztendlich mit sich selbst.

Darsteller und Crew

  • Javier Bardem
    Javier Bardem
  • Alejandro González Iñárritu
    Alejandro González Iñárritu
  • David Linde
    David Linde
  • Maricel Álvarez
  • Hanna Bouchab
  • Guillermo Estrella
  • Eduard Fernández
  • Cheikh Ndiaye
  • Diaryatou Daff
  • Tai Shen Cheng
  • Jin Luo
  • Armando Bo
  • Nicolas Giacobene
  • Fernando Bovaira
  • Jon Kilik
  • Rodrigo Prieto
  • Stephen Mirrione
  • Gustavo Santaolalla
    Gustavo Santaolalla
  • Eva Leira
  • Yolanda Serrano

Bilder

Kritiken und Bewertungen

3,0
3 Bewertungen
5Sterne
 
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4Sterne
 
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3Sterne
 
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2Sterne
 
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1Stern
 
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Kritikerrezensionen

    1. Auf dem Filmfestival in Cannes 2010 hat Javier Bardem für seine Rolle des Uxbal in „Biutiful“ eine Silberne Palme als bester Darsteller erhalten. Im rund zweieinhalb Stunden langen Drama des mexikanischen Regisseurs Alejandro González Iñárritu spielt er einen Mann, der tödlich erkrankt. Aber weil er für seine Kinder sorgen und mit Kleinkriminalität sein Geld verdienen muss, sind seine letzten Tage chaotisch und turbulent wie immer. Bardem ist wie ein Leuchtturm in dem vielschichtigen Kosmos von Themen und Eindrücken, die Iñárritu in einem Teil von Barcelona verfolgt, den man nicht oft zu sehen bekommt: Flüchtlingselend, Schwarzmarktgeschäfte, Krankheit, Aberglaube, Tod, aber auch Liebe, Fürsorge, Hoffnung.

      Uxbals Alltag ist mal der eines Herumtreibers und Ganoven, mal der eines gestressten alleinerziehenden Vaters. Die Kamera verfolgt den Mann auf seinen Wegen zu den elenden Massenquartieren, in denen afrikanische und chinesische Immigranten hausen. Einerseits kümmert sich Uxbal um diese ausgegrenzten Leute, andererseits lebt er von ihrer Arbeit. Inarritus Stadtführung zeigt eine Gegend mit umtriebigen und mit getriebenen Bewohnern, sie berührt auch Lebensumstände, die für europäische Maßstäbe menschenunwürdig sind, und die berühmte Basilika taucht allenfalls mal in der Ferne, hinter dem unscheinbaren Häusermeer auf.

      Uxbals Wege durch diese Straßen wirken sehr authentisch, von der nervösen Kamera nahe, fast emotional begleitet. Zwar möchte Marambra, Uxbals Ex-Frau, wieder mit ihm und den Kindern leben, doch schon der erste Auftritt dieser manischen Figur ist so schrill, so haltlos, dass von ihr kaum ein Beitrag zur Zukunft der Familie erwartet werden kann. Iñárritu besetzte die Rolle dieser Marambra mit der argentinischen Theaterschauspielerin Maricel Álvarez, die zum ersten Mal vor der Kamera steht. Ihre Darstellung zieht einen mit ihrer Intensität komplett in ihren Bann.

      Manche Rollen, wie die der Senegalesin Igé, die sich um Uxbals Kinder kümmert, besetzte Iñárritu mit Laiendarstellern. Er legte nach eigenen Angaben Wert darauf, dass die Immigrantenfiguren im Film nicht nur eine funktionale Rolle spielten, sondern individuelle Lebensgeschichten bekamen. Es sind gerade die vielen kleinen, bewegungsreichen Verästelungen, die dem Film seine pulsierende Lebendigkeit verleihen. Wenn Uxbal mit der Krankenschwester wegen der Blutabnahme verhandelt, Marambra sich mit Uxbals Bruder vergnügt, Arbeiter den Sarg von Uxbals totem Vater nicht öffnen können oder wenn Uxbal mit den Kindern und Marambra zu Tisch sitzt – jede dieser präzise ausgeleuchteten Situationen ist voller Spannung, ungewiss in ihrem Ausgang.

      Immer wieder geht es auch um pure Eindrücke und um innere Bilder, etwa in einer rauschhaften, schnell geschnittenen Discoszene, oder als sich Uxbal in einem verschneiten Wald wiederfindet. Der sterbenskranke Mann ist ein Gaukler, der mal lässig, mal verzweifelt mit den Schätzen und den Defiziten in seinem Leben jongliert. So prall gefüllt und gut gespielt dieser Film auch ist, die Überlänge tut ihm nicht gut, weil sie auch zur Überfrachtung mit Inhalt und emotionaler Schwere beiträgt.

      Fazit: Iñárritus Film fühlt den Puls von Javier Bardems schwer geprüfter Figur in einem vom Überlebenskampf geprägten Viertel Barcelonas.
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    2. Biutiful: Wuchtige Reflexion vom mexikanischen Kinopoeten Alejandro González Iñárritu über das Leben als kurze Station zwischen Geburt und Tod.

      Wuchtige Reflexion vom mexikanischen Kinopoeten Alejandro González Iñárritu über das Leben als kurze Station zwischen Geburt und Tod.

      Alles, aber nicht „biutiful“ ist die Realität von Uxbal, der in einem Barcelona weitab bekannter touristischer Impressionen mit seinen zwei Kindern unter Einsatz nicht ganz legaler Mittel zu überleben versucht. Iñárritu, der sich von seinem Drehbuchautor Guillermo Arriaga von „Amores Perres“, „21 Grams“ und „Babel“ trennte, erzählt über 140 Minuten in überraschend linearer Struktur mit einer Person im Mittelpunkt, ohne mit Vor- und Rückwärtsschleifen und verschachtelten Handlungssträngen zu irritieren.

      Am Rande der Gesellschaft muss der zärtliche und liebende Vater um jeden Euro kämpfen, er vermittelt illegal ins Land geschmuggelte Chinesen als Billig-Arbeiter an Bau-Firmen und Afrikaner in schlechtest bezahlte Jobs, schmiert Polizisten und mischt im Drogengeschäft mit, nimmt nebenbei gegen Geld Kontakt mit den Seelen frisch Verstorbener auf. Als er von seinem Prostata-Krebs erfährt und davon, dass er nur noch wenige Monate zu leben hat, versucht der Todgeweihte Ordnung ins Chaos zu bringen, die letzten Dinge zu regeln und gleichzeitig weiterhin den komplizierten Alltag zu bewältigen: Ein schmerzhaftes und verstörendes Rennen gegen die Zeit.

      In rauen Bildern und einer visuell mitreißenden Handkamera von Rodrigo Prieto, die die fiebrige Energie der Straße einfängt und dem Antihelden immer ganz nahe bleibt, entfaltet sich ein Drama zwischen Neorealismus und magischem Realismus mit einem Mann, der die innere Verletzbarkeit mit Härte kaschiert. Selbst wenn der Menschenhändler mit Herz Gutes tut und die in kalten Souterrain-Räumen untergebrachten modernen Sklaven aus Fernost mit Gas-Öfchen versorgt, hat das katastrophale Folgen. Gustavo Santaolallas eindringlicher Score von Orchestermusik bis zu einzelnen Gitarrenklängen unterstreicht bis zur Gänsehaut akustisch den emotionalen Alptraum. Javier Bardem als moderner Märtyrer zwischen Schuldgefühlen, Moral und Verzweiflung hin- und hergerissen, trägt die Last der Welt und den Film auf seinen Schultern, eine psychisch und physisch fulminante Leistung, die ihm den Darstellerpreis in Cannes, eine Oscar- und eine BAFTA-Nominierung einbrachte. Er verleiht dieser Mischung aus Charakterstudie und melancholischem Poem ein Gesicht, das man so schnell nicht vergisst. mk.
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