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Havanna Blues

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Habana Blues: Dramatische Geschichte einer Freundschaft vor dem Hintergrund der pulsierenden kubanischen Musikszene.

Poster

Havanna Blues

Handlung und Hintergrund

Die Kumpels Ruy (Joel Alberto Osorio Garcia) und Tito (Roberto Sanmartín) aus Kubas Hauptstadt Havanna träumen vom großen Durchbruch als Musiker, doch bis dahin muss der sozialistische Alltag mit Bürokratie, miesen Jobs und quengelnder Ehefrau gemeistert werden. Als die Musikagentin Marta (Marta Calvó) auftaucht und dem Duo eine glorreiche Zukunft auf dem spanischsprachigen internationalen Musikmarkt ausmalt, muss das Duo mitunter schmerzhafte Entscheidungen treffen.

Dass Kubas Musikszene nicht allein aus dem Buena Vista Social Club besteht, unterstreicht dieser um realistische Zustandsbeschreibung bemühte dramatische Musikfilm, in dem neben traditionelleren kubanischen Tönen auch HipHop-Lyrics und Metal-Riffs erklingen.

Ruy und Tito organisieren mit ihrer Band „Habana Blues“ ein Konzert, als sich die Chance ergibt eine CD herauszubringen. Da Ruy keine Kompomisse wegen seiner kritischen Texte und des ausbeuterischen Vertrags mit einem US-Konzern eingehen will, steht die Freundschaft mit Tito vor der Zerreißprobe. Das Konzert wird ein voller Erfolg, Tito geht nach Spanien. Ruy bleibt.

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Darsteller und Crew

  • Alberto Yoel Garcia Osorio
  • Roberto Sanmartín
  • Yailene Sierra Rodríguez
  • Tomás Cao
  • Zenia Marabal
  • Marta Calvó
  • Roger Pera
  • Julie Ladagnous
  • Aidel D. Herrera
  • Benito Zambrano
  • Ernesto Chao
  • Antonio P. Perez
  • Camilo Vives
  • Fabienne Vonier
  • Jean-Claude Larrieu
  • Fernando Pardo
  • Juan Antonio Leyva
  • Magda Rosa Galvan
  • José Luis Garrido
  • Equis Alfonso
  • Descemer Bueno
  • Dayan Abad
  • Kiki Ferrer
  • Kelvis Ochoa
  • Laura Cepeda

Bilder

Kritiken und Bewertungen

3,0
2 Bewertungen
5Sterne
 
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4Sterne
 
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3Sterne
 
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1Stern
 
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Kritikerrezensionen

    1. Unter kubanischer Musik hat man, nicht zuletzt wegen Wim Wenders, bestimmte Vorstellungen. Dabei gibt es dort alle Arten von Musik, mit spanischen Texten, die sich durchaus auch kritisch mit der kubanischen Lebenswelt auseinandersetzen: neben Ethno-Pop auch pornografischen Punk und rebellischen Death Metal und spritzigen HipHop. Die Musik dieser kleinen, mehr oder weniger privaten und staatlich nie unterstützen Bands handelt von dem, was das Leben der Musiker ausmacht: Armut und Zigarettenschmuggel, Schwarzmarkt und Stromausfall, von Havanna und von der – erotischen – Liebe als Fluchtpunkt vor dem Alltag.

      Habana Blues, die Band von Tito und Ruy, vermischt Pop und Rock und Weltmusik, um von ihrer Liebe und ihrem Hass zu Kuba zu singen, ein Zwiespalt, der sich unter den verschiedenen Musikern Kubas wie auch in Ruys und Titos eigener Seele wiederfindet. Havanna bedeutet Heimat und soziales Nest und zugleich Armut, Zwang zu ständiger Improvisation des Lebens und Unterdrückung (die sich freilich weniger direkt als vielmehr in gesenkten Stimmen und nur vorsichtig geäußerter Kritik ausdrückt: sie ist schon soweit verinnerlicht, dass eine konkrete Bedrohung von staatlicher Seite gar nicht mehr nötig ist…)

      Die kommunistische Sozialisierung hat Spuren in den Menschen hinterlassen: Tito lehnt einen Plattenvertrag ab, weil nicht irgendein anonymer Großkonzern mit seiner Musik Geld verdienen soll – während Ruy vor allem die persönliche Chance sieht, endlich einmal aus Kuba rauszukommen. Zwei Standpunkte, die der Film gegenüberstellt und zu denen er selbst nicht konkret Stellung bezieht. Kuba wird nicht direkt kritisch beleuchtet, es wird der Umgang der Menschen mit den Schwächen (und auch Stärken) des Systems dargestellt. Es ist weder gut noch schlecht, dass Titos Familie illegal nach USA flüchtet: es ist einfach so. Und die Beteiligten müssen damit umgehen.

      In diesem Sinn ist „Havanna Blues“ kein politischer Film: Pro und Contra Kommunismus interessiert nicht weiter; genauso sieht Tito seine Musik: Als Ausdruck seiner Gedanken und Gefühle, nicht als politisch-kritisches Statement. Wie der Einzelne mit dem System und seiner Umgebung umgeht, bleibt ihm selbst überlassen, darüber will weder die Musik noch der Film ein Urteil abgeben. Vielleicht auch deshalb, um überhaupt die Möglichkeit zu haben zur Existenz: Gelder für die Produktion kamen aus Europa, aber auch aus Kuba…

      Indem der Film insoweit mehreren Herren dienen will, verliert er etwas an politischer Brisanz – und damit auch einen gewissen Grad an möglicher Substanz. Andererseits ist er auch ganz einfach ein Feel-Good-Movie mit viel guter Musik, eine lebhafte Bebilderung des kubanischen Lebensgefühls zwischen Vergnügen und Sorglosigkeit und Freude an Tanz und Musik und Geselligkeit. Jenseits aller Politik ist er eine Liebeserklärung an die Heimat Kuba und an Freiheit, an Freundschaft und an den Weg, den einen das Leben führt.

      Fazit: Kubanisches Lebensgefühl mit viel Musik, das gewisse politische Aspekte aufgreift, aber nicht weiterführt.
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    2. Havanna Blues: Dramatische Geschichte einer Freundschaft vor dem Hintergrund der pulsierenden kubanischen Musikszene.

      Dramatische Geschichte einer Freundschaft vor dem Hintergrund der pulsierenden kubanischen Musikszene.

      Nicht die alten Herren vom „Buena Vista Social Club“, sondern zwei junge Rockmusiker und ihre Freundschaft stehen im Mittelpunkt des rasanten Streifzugs durch die Musikszene von Havanna.

      Ruy (Alberto Yael Garcia Osorio) und Tito (Roberto San Martín) organisieren mit ihrer Band „Habana Blues“ in einem verlassenen baufälligen Theater ein Konzert, als sich die Chance ergibt, durch die Musikagentin Marta (Marta Calvó) eine CD für den spanischsprachigen Markt herauszubringen. Da Ruy keine Kompomisse wegen seiner kritischen Texte und des ausbeuterischen Vertrags mit einem US-Konzern eingehen will, steht die Freundschaft mit Tito vor der Zerreißprobe. Das Konzert wird ein voller Erfolg, Tito geht nach Spanien. Ruy muss erleben, dass auch seine geschiedene Frau Caridad (Yailene Sierra) mit den beiden Kindern auf einem Boot nach Florida die Insel verlässt.

      Trotz des eher desillusionierenden Endes für Ruy, der seine Unabhängigkeit nicht aufgeben will, reißt die der „verrückten und wunderbaren Insel“ gewidmete Ballade allein durch die vielen Musiknummern, die von Love Songs über Rock und Blues bis zu Hip Hop reichen, mit. In schneller Szenenfolge wird die Story abgehandelt, Ruys kurze leidenschaftliche Affäre mit Marta ebenso wie der Streit der Musiker um ihr Selbstverständnis. Wie in allen Havanna-Filmen nimmt sich die Kamera Zeit, diesmal sogar bei strömendem Regen, durch die Altstadt zu streifen. Die sozialen Beobachtungen am Rande machen deutlich, warum die jungen Leute Castros Insel den Rücken kehren: Weil sich nichts ändert, nehmen sie ihr Leben in die eigenen Hände und hauen ab.

      Der spanische Regisseur Benito Zambrano wollte den Film schon vor zehn Jahren drehen, hatte aber erst nach dem Erfolg seines Debütfilms „Solas“ die Möglichkeiten. In Spanien wurde „Habana Blues“ ein Achtungserfolg, die CD ist ein populäres Album geworden. Sollte in keinem gut programmierenden Arthouse-Kino fehlen. ger.
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