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The Innkeepers

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The Innkeepers: Mit „The Innkeepers“ rückt Ti West nach dem Versprechen von „The House of the Devil“ endgültig in die A-Klasse der Horror-Regisseure der Gegenwart auf. Wie gewohnt lässt er sich Zeit mit dem Aufbau von Spannung und unheilvoller Atmosphäre, gibt den Figuren Zeit zur Entwicklung, weiß aber auch, wie Horror und Schocks einzusetzen sind - ohne auf Blut und Gore setzen zu müssen. In einem Jahr guter Gruselfilme (siehe...

Handlung und Hintergrund

Am letzten Wochenende, bevor das Yankee Pedlar Inn geschlossen werden soll, beschließen die Angestellten Claire und Luke, Beweise für einen angeblichen Geisterspuk zu finden. Dabei lernen die Spätzwanziger einen der letzten Gäste des Hotels kennen, die in die Jahre gekommene Fernsehschauspielerin Leanne Rease-Jones, die offenbar das zweite Gesicht besitzt und dem Paar bereitwillig bei seinen Recherchen hilft. Mehr und mehr stellt sich heraus, dass Leanne über mehr verfügt als nur telepathische Fähigkeiten.

Ein Paar will am letzten Wochenende eines alten Hotels einem angeblichen Geist auf die Spur kommen. Effektiver Schocker von „House of the Devil“-Regisseur Ti West, der Spannung und Bedrohung langsam aber effektiv aufbaut.

Darsteller und Crew

  • Sara Paxton
    Sara Paxton
  • Kelly McGillis
    Kelly McGillis
  • Lena Dunham
    Lena Dunham
  • Ti West
    Ti West
  • Pat Healy
  • George Riddle
  • John Speredakos
  • Alison Bartlett
  • Jake Schlueter
  • Derek Curl
  • Peter Phok
  • Badie Ali
  • Greg Newman
  • Hamza Ali
  • Eliot Rockett
  • Jeff Grace
  • Lisa Fields

Bilder

Kritiken und Bewertungen

4,0
1 Bewertung
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Kritikerrezensionen

    1. Nie war Gruseln schöner, nie hatte ein Geisterfilm mehr Herz. Besser wird Horrorkino nicht mehr – auch wenn es hierzulande nur daheim stattfinden darf.
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    2. Mit „The Innkeepers“ rückt Ti West nach dem Versprechen von „The House of the Devil“ endgültig in die A-Klasse der Horror-Regisseure der Gegenwart auf. Wie gewohnt lässt er sich Zeit mit dem Aufbau von Spannung und unheilvoller Atmosphäre, gibt den Figuren Zeit zur Entwicklung, weiß aber auch, wie Horror und Schocks einzusetzen sind - ohne auf Blut und Gore setzen zu müssen. In einem Jahr guter Gruselfilme (siehe „The Pact“) ein weiteres Beispiel dafür, dass das Genre nach wie vor beispielhafte Werke hervorbringt.
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      1. Was tut man, wenn einem langweilig ist? Man erzählt sich Gespenstergeschichten. Früher hat man das am Lagerfeuer getan , weil’s dann doppelt gruslig war; heute hat Luke seinen Laptop dabei, bastelt an einer Homepage über dieses Spukhotel, in dem er arbeitet, und lässt sich von Claire dabei bewundern. Da ist ein Geistervideo, in dem von alleine eine Türe zugeht! Und die ganze Geschichte von Madeline Malloy, die nach ihrem schrecklichen Tod in diesem Hotel keine Ruhe finden kann… Claire, die Kollegin, würde so gerne mal den Geist von Madeline sehen, so wie Luke, der von dieser Begegnung der unheimlichen Art schwärmt. Claire steigt ein in die Geistersache. Denn das Leben ist lahm, die Arbeit öde und sie steckt fest in ihrer quarterlife crisis; und das Andere, das Übernatürliche, das ist natürlich faszinierend.

        Ti West inszeniert mit Claire und Luke, den Slackern, den Nerds, den Nichtstuern und Vielwollern die Zuschauer seines Gruselfilms, die Fans des Horrorgenres in seinen Film stellvertretend mit hinein. Wie sich Claire und Luke auf die Spuren der wahren Geister machen, wie sie sich aus dem Alltagstrott mit spannenden Spukstories herausziehen und sich die Zeit mit wohldosiertem Schrecken vertreiben, so gehen auch du und ich in einen Horrorfilm: Mit dem Wunsch, in kontrollierter Atmosphäre die Kontrolle über die Wirklichkeit, über das Gesetzte und für normal und ungefährlich Gehaltene zu verlieren. Und natürlich eskaliert das im Film, der diese Situation reflektiert: Denn das Spiel wird zum Ernst. So wie bei empfindlichen Gemütern die Grenze von Fiktion sich aufhebt, wenn einen nach Horrorkost Alpträume verfolgen…

        Was Claire im Yankee Pedlar Inn erlebt: Ist das ein Traum, die Fortsetzung der Beschäftigung mit dem Übernatürlich-Okkulten in ihrer Psyche? Oder ist es echt, dass sie Klavierklänge auf Kassette aufnimmt, und dass im Keller Gefahr lauert, wovor die geheimnisvolle Zimmermieterin und Hellseherin warnt?

        Bis wir soweit sind im Film, haben wir die beiden kennengelernt, Claire und Luke, die aus einem Kevin Smith- oder Richard Linklater-Universum stammen könnten; die ihr Leben als schlechtbezahlten Hotelhüter vergeuden, die von dieser Vergeudung von Lebenszeit, Talent, von sich selbst wissen und trotzdem nichts dagegen tun. Weil das Gesetz der Trägheit gilt, das sie am einmal besetzten Ort hält, weil eine Veränderung zu anstrengend wäre, und weil sie so Zeit haben zum Nichtstun, zum Rumlabern und für Sarkasmen und Scherze, Lästereien über Hotelgäste und für gegenseitiges Foppen.

        Das ist das Reizvolle an diesem Film: Dass er etwas aus dem alten Stereotyp des unheimlichen Hauses herausholt, indem er unambitionierte Slacker als Hauptfiguren einsetzt. Zwar setzt Ti West zu Beginn allzu sehr auf Behauptung von Unheimlichkeit, wenn die Kamera unheilschwanger herumschleicht, wenn die Musik Bedrohlichkeit suggeriert, wenn irgendwelche Geräusche zu hören sind – und wenn diese formalen Mittel dann doch immer wieder ins Leere laufen, wenn zu oft die so erzeugte Spannungserwartung sich in Nichts auflöst und Überraschungs-Schockeffekte für den Zuschauer nur aus dem plötzlichen Erschrecken der empfindsamen Claire herrühren. Doch wenn sich die Spannung steigert, wenn das Unheimliche greifbarer wird: Dann ist der Einsatz der Slacker im Film ein Trumpf, deren Apathie sich den Anfechtungen durch das Übernatürliche entgegenstellt. Lange wird neben der Möglichkeit, dass es tatsächlich Geister gibt, und der, dass alles in Claires Kopf stattfindet, auch noch die dritte Alternative durchgespielt, dass alles ein Scherz des gelangweilt-witzelnden, streichespielenden Kollegen ist. So dass sich geschickt der Grusel aus sich selbst heraus verstärkt und sich auch im Kopf des Zuschauers – der im Kinosaal ja ähnliche Passivität wie die Protagonisten an den Tag legt – festsetzt.

        So dass es letztendlich egal, ja sogar positiv ist, dass wir überhaupt nicht wissen, was eigentlich das Bedrohliche an den Geistererscheinungen im Yankee Pedlar Inn sein sollen – die ja niemanden körperlich angreifen. Ti West wählt die leisen Töne, die kleinen Schreckenssteigerungen – die kleinen Momente, die deshalb so furchtbar sind, weil sie den trägen Nerd aus seinem Trott reißen, aus seinem Leben, das er eigentlich mit demonstrativ desinteressiertem Phlegma leger an sich hatte vorüberziehen lassen wollen.

        Fazit: Gruselfilm um ein Spukhotel, der seinen atmosphärischen Reiz daraus zieht, dass seine Protagonisten gelangweilte, apathische, rumlabernde Slacker sind, die sich nur aus öder Lebensverweigerung für Geisterstories interessieren.
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