Nicole Hurley hatte da ein klitzekleines Verkehrsproblem und ist nun dummerweise angeklagt wegen Tätlichkeit gegen die Staatsgewalt. Weshalb sie vor Gericht muss, aber erstmal auf Kaution frei ist. Diese 50.000 Dollar hatte ein Kautionsbüro gestellt, gegen Prozente natürlich; weil Nicole nun wegen einer anderen wichtigen Sache den Gerichtstermin hat sausen lassen, wird das Geld fällig, wenn sie sich nicht bis Montag stellt. Also schickt der Kreditgeber Milo Boyd los, der ist der titelgebende Kautionscop, im Original Bounty Hunter, sprich Kopfgeldjäger: er kriegt 5.000 Dollar Provision dafür, dass er sie fasst. Das ist an sich ein schmieriger, verrufener Beruf, nur die, die ziemlich abgekackt haben, machen so was, da ist man ganz unten auf der Respektskala. Milo war als regulärer Cop rausgeschmissen worden. Rausgeschmissen wurde er, weil er zuviel getrunken hatte. Zuviel getrunken hat er wegen seiner Scheidung. Geschieden wurde er von Nicole Hurley.
Soviel zum Grundsätzlichen des Films: der Ex-Mann jagt seine Ex-Frau, bekommt Geld dafür, dass er sie ins Gefängnis bringt. Ziemlich [i]catchy [/i] als Aufhänger für eine [i]romantic comedy[/i].
Es geht auch flott los, sie im Kofferraum, er zufrieden am Steuer, bis es anfängt, von hinten sein Auto vollzuqualmen
Rückblende und auch da gehts temporeich weiter, Milo jagt einen Kautionsflüchtling bei einer Unabhängigkeitstagsparade, der Flüchtige ist als Uncle Sam auf Stelzen verkleidet, die Jagd geht über die Dächer der Stadt, und ein Umzugswagen steht in Flammen.
Während der Grundplot der aufgestaute Hass zwischen Milo und Nicole wendet sich während der Jagd zurück in Liebe vorhersehbar ist, hat der Film immerhin Überraschungen zu bieten, was die Schauplätze angeht. Und da waren die Drehbuchautoren erfindungsreich, weil sie die abwegigsten Orte miteinander verknüpfen; gerechtfertigt durch die Verfolgung Milo-Nicole, während die zur notwendigen Verkomplizierung der Handlung einen mutmaßlichen Mörder verfolgt, während ein paar Brutalos wiederum hinter Milo her sind wegen dessen immensen Wettschulden.
Also gehts auf eine Pferderennbahn, in ein Spielcasino, in einen Golfclub, in ein Flitterwochenhotel, in einen Tattooladen, in ein Striplokal
Und in seinen paar besten Momenten lässt der Film cartoonhafte Komik erahnen, dann könnten Milo und Nicole auch fast Bugs Bunny und Elmer Fudd oder Tom und Jerry sein.
Freilich ist das, was da in Richtung frei assoziierter Anarchie weist, übergossen von der Romantik, die Milo und Nicole immer noch in ihrem Herzen füreinander bergen.
Fazit: Romantische Komödie, die immerhin mit Tempo und Einfallsreichtum aufwarten kann.