Am Anfang haben wir ein 007-Ambiente: Nizza, die Riviera, eine Küstenstraße, rotes Cabrio, schöne Frauen im Luxushotel, Jacht, Hubschrauber, dräuende Gefahr; und Ashton Kutcher als Spencer, schnell, smart, cool, jung, muskulös. Kein Wunder, dass Jen, ohne zu wissen, dass er ein internationaler Spion mit Killerlizenz ist, sich in ihn verliebt, als er halbnackt mit ihr im Aufzug steht. Auf dem Weg zu einer Mission baggert er sie an, verabredet sich für den Abend auf einen Drink, das scheint die übliche Bond-Eskapade zu sein, nur eben erzählt aus Sicht des weiblichen Objekts der Begierde.
Doch, oha: Abends wird der Film zur romantic comedy, mit all den ausgebreiteten Peinlichkeiten des ersten Dates, die eigentlich nicht der Rede wert sind, für die Beteiligten aber alles andere als Kleinigkeiten: die verzweifelten Versuche, sich besser zu machen, als man ist, das Verstecken unterm Restauranttisch, als die Eltern sich nähern, das hilflose Gestotter der Verwirrung, wenn man sich gerade verliebt, das vor frivolen freudschen Versprechern wimmelt
Geplant war der Film tatsächlich als reine Agenten-Abenteuerkomödie; in weiteren Drehbuchfassungen wurden Elemente der romantischen Komödie hinzugefügt, und die Mischung funktioniert tatsächlich gut das ökonomische Kalkül geht auf, tödliche Action mit einer Liebesgeschichte zu verbinden, sodass sowohl Jungs als auch Mädels im Publikum ihre Freude haben (ganz nebenbei kann der Film auch als filmanalytisches Studienobjekt für zielgruppengerechtes Einsetzen von Rollenklischees inkl. ihrer ironischen Brechungen dienen
)
Auf die Ferienromanze zwischen Spencer und Jen folgt der Heiratsantrag, und drei Jahre später wohnen sie im Vorort-Häuschen mit netten Nachbarn, guten Jobs als glückliche Familie. Bis die Killer kommen, die es auf Spencer abgesehen haben. Da werden im einen Moment noch Furzwitze gerissen, und dann, urplötzlich, ein Messerkampf, der das ganze Haus verwüstet. Spencer ist zwar ausgestiegen, damals in Nizza, das Kopfgeld von 20 Mio. Dollar ist aber eben doch verlockend, und so wird Jen mit der Wahrheit konfrontiert: Ihr Mann ist ein Killer.
Liefen zu Anfang Action- und Beziehungskomödie noch nebeneinander letztere sichtlich am dirty talk von Sex and the City geprägt , so gehen sie nun Hand in Hand, und das ist auch der Moment, an dem der Film tatsächlich zu sich selbst, zu seinem ganz eigenen Schwung kommt. Jeder in der Nachbarschaft kann ein Killer sein, jeder kann ihnen nach dem Leben trachten, und zudem muss sich Jen mit Spencers Lüge auseinandersetzen und damit, dass sie schwanger ist
Verfolgungsjagden, Schießereien, tödliche Prügelszenen, alles drin und das ganze ist eigentlich nur eine Prüfung für Ehe und Elternschaft.
Fazit: Romantische Actionadventure-Beziehungs-Komödie mit Elan und Witz.