"Machete Kills" heißt der neue Film von Robert Rodriguez ("Sin City", "From Dusk Till Dawn"), und wer ihn gesehen hat, weiß: das stimmt. So eine Machete tötet auf ganz diverse Arten und Weisen, sie spaltet Schädel, hackt Gliedmaßen ab und zerteilt schonmal einen ganzen Körper der Länge nach. Vor allem, wenn Danny Trejo ("Bad Ass", "From Dusk Till Dawn") sie schwingt, der in der Titelrolle bereits zum zweiten Mal den gleichen Namen wie seine bevorzugte Waffe trägt.
In "Machete Kills" fließt, wie schon im Vorgänger "Machete" aus dem Jahr 2010, eine Menge Blut. Doch natürlich macht eine reichhaltige Auswahl an Splatter-Szenen noch keinen guten Film und tatsächlich ist "Machete Kills" nach den gängigen Maßstäben kein übermäßig gelungener Actionstreifen. Der Plot poltert von einer Action-Sequenz zur nächsten, zwischen wüsten Schießereien und geradezu aberwitzigen Szenen, in denen Machetes Gegner wie die Lemminge in die Rotorblätter eines Hubschraubers rennen und reihenweise die Köpfe abgehackt bekommen, gibt Danny Trejo seine markigen Oneliner zum Besten.
Das Interessante ist, dass "Machete Kills" darauf allerdings auch gar keinen so großen Wert zu legen scheint. Ziemlich selbstbewusst kommt der neue Rodriguez daher, er steht dazu, ein völlig überzogener, streckenweise unlogischer Actionfilm zu sein, ein B-Movie, ganz in der Tradition des Exploitation-Kinos der 1970er Jahre. Es geht ihm um den reinen Schauwert, um die nicht ganz explizite Darstellungen von Sex und die möglichst drastische Darstellung von Gewalt. Oder beides kombiniert, etwa in Form eines Doppel-D-Metall-BHs, der Minigunsalven abfeuert.
Robert Rodriguez, der den Film in Personalunion geschrieben, gefilmt, inszeniert und produziert hat, lässt in "Machete Kills" ein veritables Ensemble von Hollywood-Größen vor seiner Kamera auftreten. Schöne Frauen, große Stars, die alle geflissentlich über die logischen Lücken im Drehbuch hinwegsehen und scheinbar viel Spaß an ihrer Arbeit haben. Den Auftragskiller Camaleón etwa spielen gleich vier Akteure, die allein einen ganzen Film tragen könnten: Walt Goggins ("Justified", "Django Unchained"), Cuba Gooding Jr. ("Red Tails", "Boyz n the Hood"), Antonio Banderas ("Die Maske des Zorro", "Desperados") und in ihrem Leinwanddebüt Lady Gaga. Charlie Sheen ("Two and a Half Man", "Platoon") gibt in den Credits unter seinem bürgerlichen Namen Carlos Estevez gelistet einen dermaßen unseriösen US-Präsidenten, dass es eine wahre Freude ist. Mel Gibson ("Braveheart", "Mad Max") spielt einen größenwahnsinnigen Waffenhändler, auch das passt. Und die Frauen an Danny Trejos Seite sind, wie schon im Vorgänger, Michelle Rodriguez ("Fast & Furious 6", "Avatar") und Jessica Alba ("Fantastic Four", "Sin City").
Sie alle spielen dem einen, eigentlich weit weniger berühmten, Star des Films zu, Danny Trejo, den erst Robert Rodriguez zum Star gemacht hat. Vermutlich, weil keiner so böse schauen kann wie er. Und Trejo füllt die Titelrolle sehr gut, er ist Machete, und wenn alles nach Plan läuft, bleibt er das auch noch zumindest für einen weiteren Film. Der dritte Teil der Trilogie, so munkelt man, könnte einen Ausflug in Science-Fiction-Genre wagen Lasermacheten inklusive!
Fazit: "Machete Kills" ist kein wahnsinnig guter, aber ein sehr interessanter Film: Selten sieht man so viele äußerst spielfreudige Stars in einer derart trashigen Produktion.