Anzeige
Anzeige
Für Links auf dieser Seite erhält kino.de ggf. eine Provision vom Händler, z.B. für mit oder blauer Unterstreichung gekennzeichnete. Mehr Infos.
  1. Kino.de
  2. Filme
  3. Whiplash

Whiplash

000705846.mp4
Anzeige

Whiplash: Elektrisierendes Drama über einen jungen Jazzschlagzeuger, der an einem New Yorker Konservatorium auf einen ebenso genialen wie sadistischen Lehrer prallt.

Handlung und Hintergrund

Als Andrew Neiman (Miles Teller) an dem renommierten Shaffer Conversatory in New York angenommen wird, geht für den jungen Schlagzeuger ein Traum in Erfüllung. Nach einer kurzen Eingewöhnungsphase gelingt es dem ambitionierten Musiker sogar, in die Band des berühmten Dirigenten Terence Fletcher (J.K. Simmons) zu kommen. Andrew muss jedoch schnell feststellen, dass Fletcher seine eigenen, eher zweifelhaften Methoden im Umgang mit seinen Schülern hat. Als Andrew einen Takt nicht finden kann, schmeißt Fletcher einen Stuhl nach ihm. Daraufhin schlägt er ihn im verlangten Takt und demütigt ihn vor der gesamten Band. Fletcher glaubt, nur auf diese Art könne er das Maximum aus seinen Schülern herausholen und sie zu wahrer musikalischer Genialität triezen. Andrew muss sich bald darauf klar werden, wie wichtig ihm sein Traum von einer Karriere als Jazzmusiker ist. Ist er dafür bereit, seine Familie, seine Freundin, schlicht all seine sozialen Kontakte zu vernachlässigen? Und ist er auch in der Lage, an seine körperlichen und psychischen Grenzen zu gehen? Es beginnt eine spannungsgeladene Beziehung zwischen ihm und Fletcher, die bald zu explodieren droht. „Whiplash“ ist ein US-amerikanisches Drama von Damien Chazelle, der seine eigenen Erfahrungen aus seiner Zeit in einer Studioband einbaute. Von Zuschauern und Kritikern gefeiert, konnte er das Zehnfache seines Produktionsbudgets von 3,3 Millionen US-Dollar einspielen. Bei der Oscarverleihung wurde „Whiplash“ fünfmal nominiert, wovon der Film letztlich drei Kategorien für sich entscheiden konnte. Unter anderem wurde J.K. Simmons für seine Rolle als bester Nebendarsteller ausgezeichnet. Circa 40% des Soundtracks stammen von Miles Teller selbst, der Schlagzeug spielt, seit er 15 ist.

News und Stories

Darsteller und Crew

Regisseur
  • Damien Chazelle
Produzent
  • Jason Reitman,
  • Gary Michael Walters,
  • Jeanette Brill,
  • Couper Samuelson,
  • Jason Blum,
  • David Lancaster,
  • Michel Litwak,
  • Helen Estabrook
Darsteller
  • Miles Teller,
  • J.K. Simmons,
  • Melissa Benoist,
  • Paul Reiser,
  • Austin Stowell,
  • Nate Lang,
  • Chris Mulkey,
  • Damon Gupton
Drehbuch
  • Damien Chazelle
Musik
  • Justin Hurwitz
Kamera
  • Sharone Meir
Schnitt
  • Tom Cross
Casting
  • Terri Taylor

Bilder

Kritiken und Bewertungen

4,6
14 Bewertungen
5Sterne
 
(12)
4Sterne
 
(1)
3Sterne
 
(0)
2Sterne
 
(0)
1Stern
 
(1)

Wie bewertest du den Film?

Kritikerrezensionen

    1. Damien Chazelle gehört zu jenen Regisseuren, die man lange Zeit nur schwer einschätzen konnte. Mit Ausnahme der kinematischen Randerscheinung „Guy and Madeline on a Park Bench“ gehörten zu den geistigen Ergüssen des jungen Filmemachers bevorzugt eher belächelte Werke, welche er in seiner weiteren Funktion als Drehbuchautor beaufsichtigte. So schrieb er den Horror-Flop „Der letzte Exorzismus 2“ (57 Zuschauer in den deutschen Kinos!) ebenso wie den hierzulande lediglich im Heimkino erschienenen Kammerspiel-Thriller „Grand Piano – Sinfonie der Angst“, der von Kritikern und Publikum ebenfalls nur zurückhaltend aufgenommen wurde. Das Musikerdrama „Whiplash“, das auf dem gleichnamigen Kurzfilm des Regisseurs basiert, wird nun mehr oder weniger zu einer Art Renaissance für Chazelle, der trotz seines angeknacksten Rufs weltweite Begeisterungsstürme auslöst. Wenig überraschend: „Whiplash“ ist eine eindrucksvolle Ode an all jene Menschen, deren Passion für die Kunst das Leben bestimmt. In diesem Fall ist es die Musik, doch im Grunde steht das fiktive Drama stellvertretend für die Vielfältigkeit aller Leidenschaften, von denen wir alle unseren Alltag bestimmen lassen.

      Wenn man es nicht besser wüsste, so könnte man meinen, es bei „Whiplash“ mit dem Biopic eines echten Musikers zu tun zu haben. Doch genau das Gegenteil ist der Fall: Die Story zum Film stammt in Gänze aus der Feder von Chazelle, der sich mit seiner Arbeit als Regisseur und Drehbuchschreiber einmal mehr als sehenswerter Autorenfilmer beweist und möglichst wenig Aufgaben in die Hände anderer übergibt. Das Hauptaugenmerk liegt in „Whiplash“ auf der desaströsen und doch so erfolgversprechenden Dynamik, die zwischen den beiden Protagonisten aufbrodelt. Teller („Für immer Single?“) und Simmons („Wie schreibt man Liebe?“) liefern sich ein Psychospiel der ganz besonderen Art, das ebenso verstört wie begeistert und den Zuschauer, besonders in Kombination mit dem peitschenden Score, paralysiert. Die harten, teils äußerst kontroversen Erziehungsmethoden des Bandleiters werden immer wieder von Einblicken in Andrews Privatleben durchbrochen, das sukzessive von den Proben in Beschlag genommen wird. So sehr, dass sich der Musiker alsbald von sämtlichen Ablenkungen lossagt, was seine Abhängigkeit von Fletcher auf einem enormen Level hält.

      Doch Fletcher ist kein banaler Alltags-Antagonist, sondern kehrt trotz seiner Erfolgsbesessenheit eine nur allzu menschliche Seite hervor. Das Drehbuch von Chazelle ist voll von kleinen Detailbeobachtungen, die „Whiplash“ von dem Status der Schwarz-Weiß-Zeichnung lossprechen und zu einer bittersüßen Liebesgeschichte zwischen Andrew, Fletcher und der Musik machen. Dabei weigern sich alle Beteiligte, in ihrem Erzählfluss allzu konventionell vorzugehen. Die gut eineinhalb Stunden vergehen wie im Flug und lassen in ihren ungeordneten Narrativen keine Einschätzung zu, wann das Geschehen wie beendet werden könnte. Eine beeindruckende Art der Inszenierung, die „Whiplash“ mit einer großartigen Unberechenbarkeit ausstattet, die in einem perfekt gewählten Schlussakt zu ihrer Vollkommenheit findet.

      Fazit: Ein Film wie ein Peitschenhieb: Damien Chazelles leidenschaftliche Charakterstudie „Whiplash“ ist in ihrer punktgenauen Inszenierung ein herausragendes Stück Schauspielkino, das berührt, begeistert und fasziniert.
      Mehr anzeigen
    2. Whiplash: Elektrisierendes Drama über einen jungen Jazzschlagzeuger, der an einem New Yorker Konservatorium auf einen ebenso genialen wie sadistischen Lehrer prallt.

      Elektrisierendes Drama über einen jungen Jazzschlagzeuger, der an einem New Yorker Konservatorium auf einen ebenso genialen wie sadistischen Bandleader prallt.

      Wer einen großen Film über Jazzmusik sehen will, dem seien Bertrand Taverniers „Round Midnight“ und Clint Eastwoods „Bird“ ans Herz gelegt. Denn in „Whiplash“, dem euphorisch gefeierten zweiten Film des zum Zeitpunkt des Entstehens gerade einmal 29 Jahre alten Damien Chazelle, hört man zwar viel Jazz, aber es geht nicht unbedingt um Jazz, sondern um Blut, Schweiß und Tränen und die Bereitschaft, zum Äußersten zu gehen, um es zur Exzellenz zu bringen. Es geht um einen jungen Schlagzeuger, der wie sein Idol Buddy Rich der Beste seines Fachs werden will und für die Erfüllung seines Traums nicht nur bereit ist, anderen Menschen wehzutun, sondern auch sich selbst: Er treibt sich in endlosen Probesession so weit, dass das Blut von seinen Händen tropft. Und er liefert sich einem tyrannischen Bandleader an seinem Elitekonservatorium aus, weil er sich erhofft, unter dessen unmenschlicher, beleidigender Führung an sein Ziel zu gelangen.

      Chazelle bedient sich der Mittel des Sportfilms, man erkennt Motive aus Militärdramen wie „Full Metal Jacket“ und „Ein Offizier und Gentleman“. Überdeutlich ist der Bandleader Fletcher angelehnt an den sadistischen Ausbilder, den R. Lee Ermey bei Kubrick spielte: Auch J.K. Simmons präsentiert sich mit rasiertem Schädel und in perfekter, durchtrainierter körperlicher Verfassung, sein unvermeidliches enges schwarzes T-Shirt zu schwarzer Anzughose erinnert an eine Uniform. Aber Fletcher will die vor Angst bibbernden Musiker seiner Big Band nicht brechen oder dehumanisieren, mit konstanter Einschüchterung und verbalen Injurien will er sie antreiben, nicht einfach gut zu sein, sondern besser, am besten. Er ist überzeugt von seinen fragwürdigen Methoden, die der Film in einer köstlichen Szene nach der anderen ausbreitet. „Keine Worte in der englischen Sprache sind gefährlicher als ‚Gut gemacht'“, offenbart der Lehrer seinem Schüler in einem ruhigen gemeinsamen Moment. Das ist Wasser auf die Mühlen von Andrew, dessen Angst vor dem Mittelmaß so groß ist, dass er nichts zwischen sich und sein Schlagzeugspiel kommen lässt: Er düpiert seinen verständnisvollen Vater, ein gescheiterter Schriftsteller, der als empathischer Highschoollehrer sein Glück gefunden hat, kanzelt seine Familie ab und trennt sich sogar von seiner Freundin, um nicht abgelenkt zu werden.

      Es lässt sich nicht von der Hand weisen, dass dieser Andrew, von dem großartigen Miles Teller bis zur Selbstaufgabe gespielt, ein unsympathisches Arschloch ist. Und doch fiebert man mit ihm und seinem großen Traum, weil Chazelle seinen Film als physisches Erlebnis inszeniert hat. Angetrieben von vertrackten Jazz-Standards wie „Whiplash“ (Don Ellis) und „Caravan“ (Count Basie), ist dieses Duell zweier unerbittlicher Männer geschnitten wie ein Actionfilm, auf höchstes Tempo und maximalen Effekt getrimmt. Manche dramaturgischen Entwicklungen wirken erzwungen und übertrieben, aber man bleibt doch immer dabei, atemlos, bis zum finalen Schlagzeugsolo und einer der genialsten Schnitt-Gegenschnitt-Abfolgen, die man sich denken kann. Weil „Whiplash“ pures Kino ist. ts.
      Mehr anzeigen
      1. Whiplash ist filmisches Adrenalin! In einer Zeit, da Filme von Marktforschern auf bestimmte Zielgruppen hin konzipiert werden, ist das hier ein tief persönliches und lebendiges Drama! Wie weit würdest du für den Erfolg gehen? Wie sehr würdest du jemanden anderen quälen, um ihn auf den richtigen Weg zu trimmen? Whiplash ist genauso intensiv wie ein Trommelwirbel, wächst und fällt - genau wie die Hoffnungen des jungen Schülers. Die Kamera führt in einen engen Korridor an dessen Ende eine Tür geöffnet ist. Die Kamera fängt auch den Lehrer ein, der mit wenigen Fragen seine Position klar macht. Andrew, dem Schüler, bleibt nur übrig, stumm zu nicken. Es ist der Tonfall eines grausamen Katz- und Maus-Spiels. Regisseur Damien Chazelle hat ähnliche Erfahrungen wie Trommel-Schüler Andrew Neiman (Miles Teller). Auch er hat sich früher die Finger blutig gespielt, erlitt unter dem Druck seines Lehrers Angst-Attacken und Depressionen. In Whiplash dringt Andrews Angst aus allen Poren und auch wir halten den Atem an, so präzise ist das gefilmt. Ein Musiker-Thriller nach dem Vorbild der militärischen Kadetten-Filme. J.?K Simmons gibt den unnachgiebigen Drill-Sergant Fletcher und zelebriert die Kunst der Einschüchterung mit kahlem Schädel und hervortretenden Adern. Doch trotz aller seelischen Grausamkeit ist da eine vage Hoffnung, alles möge sich noch zum Guten wenden... Whiplash bleibt nicht nur in Erinnerung wegen der grossen schauspielerischen Leistungen, sondern erreicht ein anderes Level bezüglich der filmischen Umsetzung und des reinen Tempos. Editor Tom Cross und Kameramann Sharone Meir stossen uns auf die Bühne zu Andrew und Fletcher, schneiden und schwenken zum Trommel-Rhythmus wie ich es nie zuvor sah! So fesselnd, so hochgradig spannend wird es in diesem Jahr keinen Film mehr geben! Nach dem Abspann wirst du selbst das Gefühl absoluter Überanstrengung erleben...
        Dazu gibts die Film List der Sundance Gewinner auf cinegeek.de
        Mehr anzeigen
      Anzeige