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Die Farben des Paradieses

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Ranghe Khoda: Symbolbeladenes Drama aus dem Iran, in dem ein blinder Junge gegen die Ablehnung seines Vaters kämpft.

Poster

Die Farben des Paradieses

  • Kinostart: 29.03.2001
  • Dauer: 88 Min
  • Genre: Drama
  • Produktionsland: Iran
  • Filmverleih: Advanced (Filmwelt)

Handlung und Hintergrund

Der blinde Mohammed wartet in Teheran darauf, von seinem Vater abgeholt und zu seiner Großmutter und seinen Schwestern in sein Heimatdorf gebracht zu werden. Der Vater schämt sich für Mohammed und möchte nicht, dass seine künftige Frau von ihm weiß. Also bringt er ihn als Lehrling zu einem entlegenen Zimmermann, doch der Junge will zurück zum Vater.

Der achtjährige Mohammad besucht mit großem Erfolg eine Blindenschule in Teheran. Als die Sommerferien beginnen, kommt sein Vater aus den Bergen, um ihn ins geliebte Heimatdorf zurückzuholen. Endlich wird Mohammad wieder mit seiner Großmutter und den Schwestern zusammen sein. Doch der Vater schämt sich für die Behinderung des Sohnes, möchte nicht, dass seine zukünftige Frau von ihm weiß. Also beschließt er, den Jungen zu einem weit entfernt lebenden Zimmermann in die Ausbildung zu geben…

Darsteller und Crew

Regisseur
  • Majid Majidi
Produzent
  • Mehdi Karimi
Darsteller
  • Mohsen Ramezani,
  • Hossein Mahjub,
  • Salime Feizi,
  • Elham Sharifi,
  • Farahnaz Safari
Drehbuch
  • Majid Majidi
Musik
  • Keivan Jahanshahi
Kamera
  • Mohammad Davudi
Schnitt
  • Hassan Hassandoost

Bilder

Kritiken und Bewertungen

5,0
2 Bewertungen
5Sterne
 
(2)
4Sterne
 
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3Sterne
 
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Kritikerrezensionen

  • Die Farben des Paradieses: Symbolbeladenes Drama aus dem Iran, in dem ein blinder Junge gegen die Ablehnung seines Vaters kämpft.

    Viel zu selten kommen iranische Filme bei uns ins Kino, dabei beleben sie den Blick als willkommene Abwechslung im gewohnten Programm. Majid Majidi ist einer der großen filmischen Erzähler seines Landes und hat auch seinen neuesten Film traditionsgemäß für die ganze Familie gedreht. Das Schicksal eines blinden Jungen in einer emotionalen Vater-Sohn-Beziehung ist spannend und realistisch erzählt für ein sowohl jugendliches als auch erwachsenes Publikum.

    Ganz allein sitzt der kleine Mohammad auf der Bank vor der Blindenschule in Teheran. Alle anderen Kinder sind bereits von ihren Eltern in die Sommerferien nach Hause abgeholt worden. Mohammads Vater kommt mit großer Verspätung. Am liebsten möchte er seinen Sohn im Internat lassen, doch die Lehrer lehnen seine Bitte entschieden ab. Der Witwer schämt sich der Blindheit seines Sohnes, die er für eine Strafe Gottes hält. Außerdem möchte er wieder heiraten und glaubt, Mohammad stehe ihm dabei im Wege. Majid Majidi, der auch das Originaldrehbuch geschrieben hat, versteht sich auf eine sehr klare, visuelle Beschreibung der Situationen, kommt mit wenig Dialog aus, verlässt sich auf einen ruhigen Erzählduktus, wodurch er dem Zuschauer Zeit gibt, sich mit den Personen seiner Geschichte auseinander zu setzen. Keine hektischen Schnitte, sondern Bilder grandioser karger wie blühender Landschaften und Gesichter, in denen das Leben seine unterschiedlichsten Spuren hinterlassen hat. Man fühlt sich an die neorealistischen Filme Vittorio de Sicas erinnert, „Fahrraddiebe“ beispielweise, so genau, sensibel und unprätentiös wird hier Wirklichkeit lebendig. Wenn der Vater sich mit Mohammad auf den mühsamen Weg heim vom Internat in Teheran macht bis in das Dorf in den Bergen, wo der Junge schon sehnlichst von seiner Großmutter und seinen beiden Schwestern erwartet wird, da bekommt man ganz einfach ein Gefühl für Situationen und Verhaltensweisen. Fremd jedenfalls ist uns trotz der anderen Geografie nichts in Verhalten und Reaktionen der Menschen. Und was für eine schöne Idee, einen Spielfilm zu machen, in dem es auch um die Blindheit geht. Mohammad nimmt auf seine Weise die Natur wahr, wenn er seine Schwestern beim Blumenpflücken begleitet; er liest einen in Brailleschrift geschriebenen Text fließend vor und beeindruckt damit die Dorfschulkinder, die nur stockend lesen. In seiner Familie und seinem Dorf fühlt sich der Junge wohl und ist todunglücklich, als sein Vater ihn weit weg zu einem ebenfalls blinden Tischler in die Lehre gibt. Majid Majidi zeichnet aber dennoch keine schematische Gut-Böse-Konstellation, sondern Entwicklungen, Veränderungen, Vielschichtigkeiten, die Geschichten, die das Leben schreibt, in Bewegung und Spannung halten. Und so ist auch das dramatische Ende des Films nicht hoffnungslos, sondern der Beginn einer wunderbaren Freundschaft. fh.
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