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Kapitalismus: Eine Liebesgeschichte

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Capitalism: A Love Story: Bitterböse satirische Doku von Michael Moore, der im Jahr eins nach dem Crash den Gründen und Folgen der Finanzkrise auf den Grund geht.

Poster Kapitalismus: Eine Liebesgeschichte

Kapitalismus: Eine Liebesgeschichte

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Handlung und Hintergrund

20 Jahre sind vergangen, seitdem Michael Moore mit „Roger & Me“, seine satirische Doku über die Folgen des Niedergangs der Automobilindustrie für ganze Landstriche, sein aufsehenerregendes Filmdebüt gab. Im Jahr eins nach dem großen Crash greift er sein damaliges Thema wieder auf. Nur geht es jetzt nicht mehr nur um die Automobilindustrie und nicht mehr nur um Flint, Michigan: Während tausende von Amerikanern ihre Jobs verlieren und die Kluft zwischen Arm und Reich immer größer wird, geht er mit der gewohnten Mischung aus Wut und Schlitzohrigkeit einer Frage nach: Welchen Preis ist Amerika bereit, für seine Liebe für den Kapitalismus zu bezahlen?

20 Jahre sind vergangen, seitdem Michael Moore mit „Roger & Me“ sein Regiedebüt gab. Im Jahr eins nach dem großen Crash greift er sein damaliges Thema wieder auf. Nur geht es jetzt nicht mehr nur um die Automobilindustrie und nicht mehr nur um Flint, Michigan: Während tausende von Amerikanern ihre Jobs verlieren und die Kluft zwischen Arm und Reich immer größer wird, geht er mit der gewohnten Mischung aus Wut und Schlitzohrigkeit einer Frage nach: Welchen Preis ist Amerika bereit, für seine Liebe für den Kapitalismus zu bezahlen?

Darsteller und Crew

  • Michael Moore
    Michael Moore
  • Bob Weinstein
    Bob Weinstein
  • Harvey Weinstein
    Harvey Weinstein
  • Anne Moore
  • Kathleen Glynn
  • Daniel Marracino
  • Jayme Roy
  • Jessica Brunetto
  • Alex Meillier
  • Tanya Meillier
  • Conor O'Neill
  • Pablo Proenza
  • Jeff Gibbs

Bilder

Kritiken und Bewertungen

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Kritikerrezensionen

    1. "Capitalism: A Love Story" ist ein typischer Michael Moore-Film. Keine objektive Dokumentation, sondern eindeutig ein Essayfilm, der deutlich die Haltung des Autors wiedergibt. Ein subjektiver Film. Denn Michael Moore bezieht ganz klar Stellung zu dem Thema, allein schon durch die Auswahl seiner Gesprächspartner. Da gibt es den geleckten Immobilienmakler, der offensichtlich froh darüber ist, wie die Krise ihm ein Schnäppchen nach dem anderen beschert. Und auf der anderen Seite zeigt Moore die Hausbesitzer, die per Gerichtsbeschluss gezwungen werden, ihr Heim zu räumen, damit die neuen Eigentümer es versteigern können. Da fließen Tränen, wenn ganze Existenzen zu Grunde gehen, weil die Betroffenen sich auf die verlockenden Angebote ihrer Banken eingelassen hatten, ihr bereits abbezahltes Haus wieder mit Krediten zu refinanzieren. Und auf der anderen Seite zeigen Grafiken, wie die Managergehälter in den selben Banken über die letzten Jahre hinweg exponentiell angestiegen sind.

      Michael Moores Haltung zu dieser Situation ist nicht per se eine antikapitalistische. Unverhohlen gibt der Filmemacher zu, dass er es als Kind durchaus genossen habe, in einem kapitalistischen System aufzuwachsen. Was Moore kritisiert, sind die modernen Ausprägungen dieses Systems, in dem Geld das Maß aller Dinge ist und nur noch der Profit zählt; den Zynismus, mit dem unter dem Credo der Gewinnmaximierung Menschen ohne Rücksicht auf Verluste ihres Hab und Guts, ihrer Würde und jeglicher Perspektive beraubt werden.

      "Capitalism: A Love Story" beleuchtet die USA kurz vor und während der Krise aus verschiedenen Blickwinkeln. Es geht um Piloten, die bei großen, amerikanischen Fluglinien arbeiten, aber so wenig verdienen, dass sie Blut spenden müssen, um genügend Nahrungsmittel kaufen zu können. Der Film geht auf Konzerne wie Wal-Mart ein, die Lebensversicherungen auf ihre Mitarbeiter abschließen, bei denen sie selbst als Begünstigte eingetragen sind, und die so von dem Tod der Mitarbeiter profitieren. Und er zeigt das "Casino" Wall Street, wo Bänker mit hochrsikantem Derivathandel Milliarden von Dollars verbrannt haben.

      Wie genau es zu der Krise kam, das vermag "Capitalism: A Love Story” nicht zu erklären. Allerdings schafft es auch nicht einmal ein ehemaliger hochrangiger Mitarbeiter von Lehman Brothers im Interview zu erklären, was denn nun genau Derivate seien.
      Sehr gut dagegen gelingt dem Film, einen Eindruck zu vermitteln, welche Folgen die Krise auf das Amerika von heute hat. Der Vergleich zwischen der Lage in Moores Heimatstadt Flint Ende der 1980er und der Situation im ganzen Land Ende der 2000er funktioniert. So präsentiert Michael Moore ein Bild von dem ehemals mächtigsten Land der Welt, in dem es an Jobs fehlt und das sich immer weiter verschuldet.

      Etwa, um das Hilfspaket für die Banken zu schnüren. Die Abstimmung im US-Kongress über das 700-Milliarden-Rettungsprogramm für die Wall Street, das im September 2008 zunächst von den Abgeordneten abgelehnt und dann doch noch verabschiedet wurde, ist das letzte Kapitel in Michael Moores Film. Und spätestens dann wird “Capitalism: A Love Story” richtig gut. Michale Moore macht deutlich, dass es eine der letzten Amtshandlungen der Bush-Regierung war, mit dieser unglaublichen Summe an Steuergeldern ausgerechnet jenen den Hals zu retten, die für die Krise verantwortlich waren. Er weist darauf hin, dass der damalige Finanzminister Henry Paulson noch bis 2006 Vorsitzender und CEO der Investmentbank Goldman Sachs war – einer der Banken, die massiv von dem Hilfspaket profitierten. Und er lässt entrüstete Kongressabgeordnete zu Wort kommen, die die Verabschiedung des Programms als Finanzstaatsstreich bezeichnen. Das kann ganz schön wütend machen!
      Am Ende des Films, der mit einer Swing-Version der „Internationalen“ ausklingt, überwiegt dennoch die Hoffnung, dass sich vielleicht etwas ändert unter einem neuen Präsidenten Barack Obama – und mit Politikern, die inzwischen öffentlich den ehemaligen Hausbesitzern dazu raten, zu Hausbesetzern in ihren ehemals eigenen vier Wänden zu werden.

      Fazit: Typischer Michael Moore-Film, in dem der Filmemacher nicht gerade objektiv, aber sehr eindringlich die Ursachen und die Folgen der Bankenkrise in den USA beleuchtet.
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    2. Kapitalismus: Eine Liebesgeschichte: Bitterböse satirische Doku von Michael Moore, der im Jahr eins nach dem Crash den Gründen und Folgen der Finanzkrise auf den Grund geht.

      Michael Moore klärt wieder auf und prangert an - und das in seiner ihm typischen unterhaltsamen Weise. Nach der Waffenindustrie („Bowling for Columbine“), der Politik gegen den Terror („Fahrenheit 9/11“) und dem Gesundheitssystem („Sicko“) geht der umtriebige Regisseur nun der Bankenkrise auf den Grund.

      Die Fakten und Hintergründe, die Moore zur globalen Finanzkrise präsentiert, mögen nicht neu sein, auch neuerste Entwicklungen sind noch nicht verarbeitet. Aber der Filmemacher versteht es auf seine unnachahmliche Weise, das komplexe Thema zu einem für jedermann verständlichen, emotional ansprechenden und oft auch witzigen Einblick herunterzu brechen. Natürlich wird nur eine Meinung dazu transportiert und das vielleicht auch mit dem Holzhammer, eben „Capitalism according to Mr. Moore“, aber das so witzig und unterhaltsam, wie es Agitprop selten ist. In seiner Art, zu klotzen statt zu kleckern, eröffnet Moore sein Pamphlet gegen den Kapitalismus mit Szenen aus dem Römischen Reich, das vom Untergang bedroht ist. Einen Lacher fordert er ein mit einem Video, in dem Katzen die Klospülung drücken, mit dem Kommentar, dass so etwas doch nicht etwa von den Menschen als Errungenschaft in Erinnerung bleiben sollte. Später wird das Wirtschaftssystem von den von ihm befragten Kirchenmännern als nichts weniger als eine Sünde bezeichnet. Und eine Abgeordnete des Senats erklärt die Art und Weise, wie es zur Vergabe von staatlichen Hilfen in Milliardenhöhe an die Investmenthäuser kam, die mit ihren Produkten letztendlich die Krise auslösten, als Coup d’Etat. Als besonders drastisches Beispiel für die Ungeheuerlichkeit des Systems führt Moore auf, dass selbst mit dem Tod von Mitarbeitern spekuliert würde. Spätestens dann hat Moore selbst die im Publikum auf seiner Seite, die anfangs noch zurückhaltend reagiert haben auf die von Moore interviewte Familie, die mit Tränen in den Augen berichtet, wie sie ihr Haus verloren hat.

      Einen erschöpfenden Einblick darf man sich allerdings nicht erwarten. Als Moore etwa einen Finanzexperten um eine Erklärung für Derivate bittet, lässt er ihn des Effekts willen mehrfach stottern. Und auch eine Alternative zum verhassten Kapitalismus kann Moore nicht aufführen. Doch seine Weltverbesserer-Überzeugung, die er seit 20 Jahren mit seinen Filmen kultiviert, in denen er hartnäckig seinen Finger auf die Übel der Gesellschaft richtet, nimmt man ihm immer noch ab. Er glaubt daran, dass Menschen sich ändern können, eine Revolution selbst herbeiführen können. So zeigt er auch eine von Community und Medien unterstützte, erfolgreiche Hausbesetzung und eine Firma, in der jeder Mitarbeiter Anteile hat und das gleiche verdient. Mag die Machart seiner Filme mittlerweile bekannt sein und nicht mehr so originell wie in seinen Anfangszeiten wirken, erfrischenden Witz und Frechheit beweist er in diversen Szenen allemal, unbedingt vor allem in den letzten, in denen er die Gebäude der großen Investmenthäuser in Manhattan mit gelbem Crime-Scene-Band umwickelt. Und auch sein Gespür für die perfekte, natürlich auch bekannte Musikuntermalung und die passenden und starken Archivaufnahmen hat er sich erhalten. Lustige Werbeclips ebenso wie Roosevelts ernste Rede zu den nicht mehr umgesetzten zusätzlichen Rechten auf Bildung und einen adäquaten Arbeitsplatz finden ihren Platz. Und sein Debüt „Roger & Me“ eine adäquate Fortsetzung. hai.
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