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La Paloma


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La Paloma

Darsteller und Crew

Regisseur
  • Daniel Schmid
Darsteller
  • Ingrid Caven,
  • Bulle Ogier,
  • Peter Kern,
  • Peter Chatel
Drehbuch
  • Daniel Schmid
Musik
  • Gottfried Huensberg
Kamera
  • Renato Berta
Schnitt
  • Ila von Hasperg

Kritiken und Bewertungen

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Kritikerrezensionen

    1. Für den Kubaner steht La Paloma wahlweise für Freiheit oder für die Kubanerin an sich; Mexikaner sehen darin urmexikanisches Liedgut, war es doch das Lieblingslied von Kaiser Maximilian. Nach Hawaii wurde das Lied von mexikanischen Kuhhütern importiert und in die hawaiianische Kultur und Tradition inkorporiert. In Rumänien ist es traditionell ein Beerdigungslied; in Ausschwitz wurde es auf Geheiß der SS von der Lager-Big Band „Ghetto Swingers“ gespielt vor Frauen und Kindern, die in die Gaskammern marschierten. Ansonsten wird es mit Hamburg assoziiert, dank Hans Albers in „Große Freiheit Nr. 7“ und Freddie Quinn: von ihm erzählt der Film in einer witzigen Montagesequenz, wie er in verschiedenen Inkarnationen verschiedenen Alters dasselbe Lied intoniert.

      La Paloma: Das ist so eine Art inoffizielles Weltkulturerbe, von dem Basken Sebastian de Igadier wohl auf Kuba komponiert, von wo aus es sich über die ganze Welt ausbreitete – Schallplattensammler haben ganze Zimmer voll Alben, Singles, CDs, Schellacks, auf denen sich eine je eigene Version findet. Und immer wieder wird es auch umgedichtet, neu betextet – bis hin zu Protestsongversionen, die etwa das soziale Elend in Mexiko kritisieren.

      Sigrid Faltin hat sich in ihrem Dokumentarfilm des Liedes (das letztendlich zu so vielen verschiedenen Liedern wurde) der Taube auf ihrem Weg durch die Welt nachgespürt; und sie geht wie ihre Interviewpartner überaus liebevoll mit La Paloma um – so, wie sich auch die Vorspanncredits liebevoll in einem Koffer voll angesammelten Nostalgika findet. Zwar fehlt dem Film ein großer, übergreifender Spannungsbogen, er führt eher undramatisch hierhin und dorthin, wo sich die Spuren des Liedes finden. Doch dann wieder hält er inne für kleine Seitenblicke: Auf die nach der mexikanischen Revolution zurückgekehrten K.u.K-Truppen Kaiser Maximilians, die den Song in Europa populär gemacht haben, denn Kriegsinvalide wurden nicht etwa mit einer Rente versorgt, sondern erhielten einen Leierkasten, damit sie ihren Lebensunterhalt selber verdienen konnten. Oder auf eine Hochzeit in Sansibar, wo La Paloma als Abschiedslied für Brautpaar und Hochzeitsgesellschaft dient.

      Fazit: Ein Lied und seine vielen Formen, die ganz eigene Ausprägungen in den verschiedenen Kulturen erhalten: Auch am Tag nach dem Film kommt man von diesem Ohrwurm nicht los.
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