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Der alte Affe Angst

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Der alte Affe Angst: Mutiges und tragisches Drama von Oskar Roehler, das radikal mit romantischen Vorstellungen von Liebe aufräumt.

Poster Der Alte Affe Angst

Der alte Affe Angst

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  • Kinostart: 24.04.2003
  • Dauer: 92 Min
  • Genre: Drama
  • FSK: ab 16
  • Produktionsland: Deutschland
  • Filmverleih: X Verleih (Warner)

Handlung und Hintergrund

Die Beziehung des Filmregisseurs Robert (André Hennicke) zu der Kinderärztin Marie (Marie Bäumer) steckt ohnehin schon in der Krise, als Roberts Vater an Krebs verstirbt. Umgehend verfällt der sensible Robert einer leidenschaftlichen Daseinskrise und begibt sich auf einen selbstzerstörerischen Egotrip. Marie - vom Geschehen zunächst abgestoßen - beschließt, ihre Liebe nicht kampflos aufzugeben.

Oskar Roehlers

Als der Vater des von Selbstzweifeln geplagten Theaterregisseurs Robert stirbt, begibt sich dieser auf einen selbstzerstörerischen Egotrip, der seiner Freundin Marie den Boden unter Füßen fortreißt: Seit Monaten hat er nicht mehr mit ihr geschlafen, findet sexuelle Befriedigung nur noch bei Prostituierten. Marie beginnt einen schmerzhaften Kampf um ihre Liebe.

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Darsteller und Crew

Regisseur
  • Oskar Roehler
Produzent
  • Eberhard Junkersdorf,
  • Dietmar Güntsche
Darsteller
  • André Hennicke,
  • Marie Bäumer,
  • Vadim Glowna,
  • Christoph Waltz,
  • Herbert Knaup,
  • Catherine Flemming,
  • Nina Petri,
  • Ralf Bauer,
  • Eva Habermann,
  • Hilde van Mieghem,
  • Hermann Beyer,
  • Jutta Hoffmann,
  • Ingrid van Bergen
Drehbuch
  • Oskar Roehler
Musik
  • Martin Todsharow
Kamera
  • Hagen Bogdanski
Schnitt
  • Uli Schön
Casting
  • Simone Bär

Bilder

Kritiken und Bewertungen

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Kritikerrezensionen

  • Der alte Affe Angst: Mutiges und tragisches Drama von Oskar Roehler, das radikal mit romantischen Vorstellungen von Liebe aufräumt.

    Wer Oskar Roehler kennt, weiß, dass ihn keine heile Welt erwartet, sondern ein Tal der Tränen. Liebe allein reicht nicht für ein harmonisches Zusammenleben muss ein von Selbstzweifeln und sexuellen Problemen geplagtes Paar erkennen. Trotz allen Leids glimmt am Ende ein Fünkchen Hoffnung. Mit diesem starken Liebesdrama traf Dieter Kosslick eine mutige Entscheidung für den Berlinale-Wettbewerb.

    Sie sind ein modernes Paar, der Theater-Regisseur Robert und seine Freundin Marie, Ärztin in einer Kinderklinik. Doch unter der Oberfläche herrscht Unverständnis. Seit sechs Monaten hatten die beiden keinen Sex mehr. Irgendwann bricht der Frust aus der vernachlässigten Gefährtin heraus, die sich in ihrer Weiblichkeit verletzt fühlt. Sogar frivole Dessous bringen bei Robert nichts in Bewegung, er trennt Sex und Liebe säuberlich, um nicht wie in vergangenen Beziehungen erneut enttäuscht zu werden, findet körperliche Befriedigung bei Prostituierten. Als Marie ihm nach einem dieser Besuche auf die Schliche kommt, zwingt sie ihn, mit ihr zum Sex-Shop zurückzufahren. Sie will sehen, mit wem Robert schläft und entdeckt, dass es die HIV-positive Mutter eines ihrer kleinen Patienten ist. Ein Vertrauensbruch, den die Schwangere nicht verkraftet. Aber vielleicht ist Hoffnung wirklich „die letzte Weisheit der Narben“ (Siegfried Lenz). „Hard Stuff“ bietet Roehler, der sein Lieblingsthema Selbstzerstörung neu variiert und dabei die von ihm bevorzugten Register zieht: Da ist das Individuum einsam und auf sich zurückgeworfen, stehen sich Mann und Frau trotz aller Emotionen fremd gegenüber, bleibt auch der Besuch beim Therapeuten folgenlos, dient Sex primär der Triebabfuhr. Schon in „Die Unberührbare“ ließ sich Roehler von autobiografischen Elementen inspirieren. Nach den Assoziationen an die Mutter, verarbeitet er hier Erinnerungen an den fernen, toten Verleger-Vater. Nach Jahren des Schweigens begegnet der Sohn dem an Krebs erkrankten Erzeuger (Vadim Glowna als Autor, der seinen Roman nicht mehr beenden kann). Auch wenn der Todgeweihte will, dass „einer den Stecker rausziehen“ soll, wenn es soweit ist, empfindet Robert plötzlich eine diffuse Zuneigung, so etwas wie Verantwortung, will den Gebrechlichen sogar bei sich aufnehmen. Zu spät. Die Angst vor Gefühlen zieht sich wie ein roter Faden durch das Drama, das durch einige drastische Szenen provoziert und die Überlegung aufwirft, warum der Mensch unbedingt Masochist sein muss. Roehler wagt viel, denn sein männlicher Hauptcharakter ist kein Sympathieträger, sondern ein künstlerischer Pseudo-Sensibler, der seine Neurosen auf Kosten anderer hegt und pflegt. Und die weibliche Figur als „Mater dolorosa“, die ihr Kind verliert, knapp einen Suizidversuch überlebt und dennoch aus Liebe jegliche Demütigung verzeiht und Vergebung triumphieren lässt, entspricht männlicher Projektion. Dieser Kreuzweg löst kontroverse Reaktionen und Beklommenheit aus, und das ist gut so - räumt „Der Alte Affe Angst“ doch radikal mit romantischen Vorstellungen von Liebe auf, schmerzt durch Rigorosität und trifft tief ins Unterbewusste, artikuliert verborgene Ängste, setzt sich mit existenziellen Fragen von Tod und Leben auseinander. Und Marie Bäumer, erst kürzlich mit dem Bayerischen Filmpreis ausgezeichnet, beweist ihr Talent als eine der bemerkenswertesten jungen Schauspielerinnen des deutschen Films. mk.
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