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San qiang pai an jing qi

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San qiang pai an jing qi: Chinesisches Remake von "Blood Simple" von den Coen-Brüdern über den Besitzer eines Nudelimbisses, der einen Auftragsmörder anheuert, der seine Ehefrau und ihren Liebhaber beseitigen soll.

Poster

San qiang pai an jing qi

Handlung und Hintergrund

China in der Kaiserzeit. In der Provinz Gansu leitet der geizige Wang mitten in der Wüste einen leidlich gut gehenden Nudelimbiss. Er ist überzeugt, dass seine Frau ihn mit einem Kellner betrügt. Der Gehörnte heuert einen korrupten Bullen als Killer an, der die Beiden in flagranti ertappen und dann töten soll. Der Plan geht schnell so schief, wie ein Plan nur schief gehen kann: Tatsächlich müssen sich Frau und Liebhaber schon bald mit der vermeintlichen Leiche Nis herumschlagen.

China in der Kaiserzeit. In der Provinz Gansu leitet der geizige Wang mitten in der Wüste einen leidlich gut gehenden Nudelimbiss. Er ist überzeugt, dass seine Frau ihn mit einem Kellner betrügt. Der Gehörnte heuert einen korrupten Bullen als Killer an, der die beiden in flagranti ertappen und dann töten soll. Der Plan geht schnell so schief, wie ein Plan nur schief gehen kann: Tatsächlich müssen sich Frau und Liebhaber schon bald mit der vermeintlichen Leiche Nis herumschlagen.

Darsteller und Crew

  • Ni Yan
    Ni Yan
  • Zhang Yimou
    Zhang Yimou
  • Sun Honglei
  • Dahong Ni
  • Shen-Yang Xiao
  • Wang Xiaojuan
  • Shi Jianquan
  • Shang Jing
  • William Kong
  • Zhang Weiping
  • Zhao Xiaoding
  • Meng Peicong

Bilder

Kritiken und Bewertungen

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Kritikerrezensionen

    1. Eine Nudelküche mitten in karger, wüster Landschaft: Dort spielt sich dieses Drama um Liebe, Verrat, Betrug und Gewalt ab, in einer kleinen Enklave, mit ein paar Hanseln als Figuren: Der Chef Wang, seine Frau, deren Liebhaber Li, der Polizist Zhang und ein paar Angestellte lassen ein Schauspiel ablaufen, in dem sie die Tragödie als Witz, als Farce, als Schwank wiedergeben.

      Die Coen-Brüder haben die Handlung in „Blood Simple“ schon vorexerziert, in diesem grandiosen Debüt von 1984, einem Noir-Stück in Texas, in dem alles seinen schicksalhaften Gang ins Blutvergießen geht. Zhang Yimou war damals schon begeistert von diesem Film, den er ohne chinesische Untertitel nicht ganz verstanden, der ihn dennoch berührt hat. Nun hat Yimou sein ganz eigenes Remake vorgelegt und dabei an der Handlung kaum etwas gerüttelt. Und doch ist es ein anderer Film; und kein schlechter.

      Irgendwann vor ein paar hundert Jahren, mitten in China, wo die Landschaft wunderschön, aber unwirtlich ist, kommt ein persischer Händler in der Nudelküche an und bietet was ganz neues: Feuerwaffen. Die Pistole, ein einfacher Vorderlader, ist laut und tödlich, und die Inhaberin ist begeistert. Die Kanone ist zwar noch eindrucksvoller, aber, nunja: etwas unhandlich. Mit der Pistole freilich kann sie was anfangen, besser: Li, ihr schüchterner, schwächlicher, zaghafter Liebhaber. Der soll Wang, ihren tyrannischen Mann, beseitigen. Der freilich weiß um ihre Affäre und heuert einen korrupten Samurai-Polizisten an, um Ehefrau und Nebenbuhler umzubringen. Der Witz dabei: keiner tut, was er tun soll. Der noch größere Witz: durch Hinterlassenschaften, durch Kleinigkeiten, die immer wieder irgendwo liegengelassen werden, erwachsen bei den anderen Missverständnisse, die den Lauf des Geschehens immer wieder umbiegen. Und die Tragik dabei: Deshalb kommt es zu immer mehr Blutvergießen, bis am Ende kaum mehr einer lebt.

      Die durchaus ernsthaften Figuren der Coen-Thrillertragödie ersetzt Yimou durch eigenwillige Witzfiguren – insbesondere die Randfiguren, der hasenzähnige Knecht und die dürre Magd, haben die Dimensionen shakespearscher Narren. Doch auch die Haupthandelnden bleiben nicht ungeschoren: auch sie verhalten sich zwischen narrisch und trottelig, denn Yimou geht es eben komödiantisch an – er vermengt die Handlung des frühen Coen-Films mit den skurrilen Figuren der späteren Coen-Filme (exemplarisch: „Burn After Reading“…) – Wang, der kinderlose Ehemann, trauert einem nie geborenen Sohn nach und zwingt seine Frau, sich mit Knabenmaske als Stammhalter zu gerieren... Und er gibt ein paar dolle Einlagen dazu: ein solches tänzerisches Zubereiten von Nudeln hat man noch nie gesehen; und die Farben, die Farben! Nicht nur der Kostüme und der Einrichtung, auch dieser wunderbaren Landschaft, die es da in China tatsächlich gibt – naja: die Farben wurde für den Film etwas verstärkt, das Rot, das Braun, das Gelb…

      Chinesisches Kino ist hier vermengt mit Westlichem, eine chinesische Westernlandschaft mit einer Nudelküche, die auch Postkutschenstation sein könnte, ein Waffenfetisch wie in good ole USA, ein schweigsamer Killer-Polizist, der aber nicht von Eastwood gespielt wird; und damit ist klar: eigentlich ist das alles recht universal, ob Coen oder Yimou. Der große Momente inszeniert, in denen er zeigt, wie sein chinesisches Herz für die Geschichte aus Texas schlägt; und der zugleich ausgesprochen chinesische Elemente einfügt, die dem Film einen schönen Exoten-Bonus einbringen. Wobei er vermutlich gut daran getan hat, die längere chinesische Version des Films fürs westliche Publikum zu kürzen: er hat, wie er sagt, vor allem Dialoge weggeschnitten, die spezifisch chinesischen Humor transportieren. Und die, vom westlichen Standpunkt aus betrachtet, dem Film überhaupt nicht fehlen.

      Fazit: Ein Remake des Coen-Brüder-Debüts, versetzt ins China vor ein paar Jahrhunderten: Eine irre Thriller-Farce.
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    2. San qiang pai an jing qi: Chinesisches Remake von "Blood Simple" von den Coen-Brüdern über den Besitzer eines Nudelimbisses, der einen Auftragsmörder anheuert, der seine Ehefrau und ihren Liebhaber beseitigen soll.

      Ausgelassene und liebevolle Krimi-Burleske von Zhang Yimou um Absurditäten des Lebens und in prächtigen Farben leuchtendes Remake eines Coen-Stoffes.

      Man kommt oft aus dem Lachen nicht heraus, wenn Chinas unangefochtener Meisterregisseur Zhang Yimou den komischen Kern des Debütfilms der Coen-Brüder freilegt. „Blood Simple“ (1984) war ein Film Noir um einen vergeigten Mordauftrag, erzählerische Schwächen wurden durch düstere Atmosphäre ausgeglichen. Zhang, der sich nach den monumentalen Epen „Hero“, „House of Flying Daggers“, „Der Fluch der goldenen Blume“ und den Olympia-Feiern in Peking, eine Erholungspause gönnt, führt die Handlung um Raffgier und Mordlust mit Slapstick, Artistik und grotesk fehlgeleiteten Aktionen über in eine so böse wie urkomische Burleske um Absurditäten des Lebens. So und dank seiner technischen Meisterschaft, ist der Film besser als das Original.

      Unweit der chinesischen Mauer im Jiayu Pass im China des 19. Jahrhunderts, betreibt der geizige Wang (Ni Dahong) eine Nudelküche. Als seine junge Frau (Yan Ni), die mit dem Kellner Li (Xiao Shenyang) eine Affäre hat, von einem persischen Händler (tolle Parodie auf Jack Sparrow) eine dreiläufige Pistole erwirbt, setzt sie ein Karussell mörderischer Bewegungen in Gang. Wang engagiert Zhang (Sun Honglei), Offizier einer Patrouille, seine Frau zu töten. Zhang entwickelt eigene Pläne. Im Finale bleiben fast alle auf der Strecke.

      Zhangs Einfallsreichtum, um das minimalistische Handlungsgerüst immer neue köstliche Variationen von falschen Annahmen und deshalb absurden Aktionen zu stricken, ist fantastisch. Ob es um die Öffnung des Tresors, verschlafene Stunden, verlorene Gegenstände (Pfeife, Schere) oder Schleichen und Flüchten geht, stets stimmt das Timing. Für speziell chinesische Komik sind die beiden Angestellten des Nudelrestaurantss zuständig (Shakespearesche Nebenfiguren mit Hasenzähnen und Zöpfen). Die Kostüme leuchten wie die Wüsten- und Hügellandschaft in prächtigen Farben, das Tondesign um splitterndes Holz und krachende Kanonenkugeln ist perfekt, die Kameraarbeit eine Augenweide, die Artistik mit fliegendem Teig ein Genuss, und wer über dem ausgelassenen Treiben Anspielungen auf Zhangs Meisterwerke, speziell „Hero“, entdeckt, weiß um den wahren Wert dieses wunderbaren kleinen Juwels. Den Coens, so heißt es, hat das Remake gefallen. ger.
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