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Die Todesreiter von Darfur

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The Devil Came on Horseback: Dokumentation über den Völkermord im Sudan, der seine niederschmetternde Wirkung vor allem durch das Insider-Wissen eines militärischen Beobachters erzielt.

Poster Die Todesreiter von Darfur

Die Todesreiter von Darfur

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Handlung und Hintergrund

US-Marine Brian Steidle nimmt nach seiner Entlassung einen Job als Militärberater für den Sudan an. Dabei muss er im Auftrag der „Afrikanischen Union“ in der Krisenregion Darfur systematische Gräueltaten mitansehen, ohne eingreifen zu dürfen. Die dortige Regierung massakriert die schutzlose Landbevölkerung, brennt Dörfer nieder, vergewaltigt, mordet bestialisch. Entsetzt dokumentiert Steidle die Geschehnisse und versucht den Westen aufzurütteln.

Erschütternder und aufrüttelnder Beweis für Genozid, Hass, Menschenverachtung und die Borniertheit westlicher Regierungen. Steidls schockierende Fotografien belegen die Grausamkeiten in Darfur, namhafte internationale Politiker und Menschenrechtler melden sich zu Wort.

Der ehemalige US-Marine Brian Steidle war als militärischer Beobachter im Sudan tätig und wurde dort mit unglaublichen Gräueltaten konfrontiert. Seine Fotografien davon aus den Jahren 2004 und 2005 wurden in der „New York Times“ veröffentlicht. Er sprach mit Überlebenden des Völkermordes in Flüchtlingslagern im Tschad über ihre Erfahrungen und versucht Politiker, dazu zu bewegen, etwas gegen die meuchelnden Reiterhorden zu unternehmen. Auf diese bezieht sich der Originaltitel.

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Dokumentation über den Völkermord im Sudan, basierend auf den Fotografien eines ehemaligen US-Marines, die ihre bedrückende Wirkung vor allem durch dessen Insider-Wissen erzielt.

Darsteller und Crew

Regisseur
  • Ricki Stern,
  • Annie Sundberg
Produzent
  • Ira Lechner,
  • Eileen Haag,
  • Cristina Ljungberg,
  • Jane Wells
Darsteller
  • Brian Steidle,
  • Gretchen Wallace,
  • Nicholas Kristof,
  • John Prendergast,
  • Luis Moreno Ocampo,
  • Elie Wiesel
Drehbuch
  • Ricki Stern,
  • Annie Sundberg
Musik
  • Paul Brill
Kamera
  • Annie Sundberg,
  • Phil Cox,
  • Tim Hetherington,
  • William Rexer II,
  • John Keith Wasson,
  • Jerry Risius
Schnitt
  • Joey Grossfield

Bilder

Kritiken und Bewertungen

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Kritikerrezensionen

    1. Journalisten hatten in der Zeit in der Brian Steidle im Sudan weilte, keinen Zugang zu der Region, in der sich die Auseinandersetzungen abspielten. Daher wird er, ausgestattet mit einer Kamera und einem Dolmetscher zu einem wichtigen Zeugen der Krise, die in den westlichen Medien erst sehr spät an Nachrichtenwert gewann und mittlerweile erneut kaum Erwähnung findet.

      Steidles Reaktionen sind menschlich und doch bisweilen befremdlich. Denn wenn er sich in einen selbstgerechten Zorn hineinsteigert, mit dem er sich wünscht „solche Menschen auszurotten“, dann begibt er sich mit dieser Aussage auf eine bedenklich ähnliche Ebene wie die Täter, und das ohne es zu merken. Recht martialisch – und man muss es sagen, amerikanisch – wirkt dagegen sein Wunsch, ein Zielfernrohr anstelle eines Kamerafokus’ vor Augen zu haben, dann könne er die „Bösen“ einfach erschießen. Aus so einer Aussage klingt mindestens so viel echte Verzweiflung wie Naivität heraus. Die findet man auch bei den amerikanischen Demonstranten, die ein wenig realitätsfremd fordern: „Raus aus dem Irak! Rein nach Darfur!“

      Gleichzeitig sind Steidles Anmerkungen immer wieder sehr selbstreflexiv. Er durchlebt im Verlauf seiner Reise einen geistigen Lernprozess und erkennt die eigene Naivität was sein blindes Vertrauen in die US-Regierung angeht, an die er zuvor ganz ehrlich geglaubt hatte. Fast könnte man hier von einem geläuterten Patrioten sprechen, der schmerzlich erkennen muss, dass die Welt nicht gerecht ist. Doch auch von einem Menschen, der aus der Beobachterrolle ausbricht und zum Aktivisten wird, der – im Gegensatz zu so vielen anderen –hinsieht und versucht zu helfen.

      Wirklich problematisch ist die Tatsache, dass der Film in Deutschland in einer Synchronfassung zu sehen ist. Sollte es sich bei den Off-Kommentaren, die wie nachgeahmte Nachrichtenmeldungen klingen, im Original um tatsächliche Nachrichten handeln, geht durch die direkte Übersetzung ein Großteil an Authentizität verloren. Weit ärgerlicher sind die Synchronisierungen jedoch bei den Gesprächen mit direkt betroffenen Menschen aus der Region und die stark von Gefühlen geprägten Aussagen Steidles. Sie werden lippensynchron übersetzt, wobei der – schlechte – Versuch unternommen wird, auch die in den Stimmen ausgedrückten Gefühle mit in die Übersetzung zu übernehmen. Denn das, was die gezeigten Menschen erlebt und überlebt haben, lässt sich nicht dadurch nachvollziehen, dass ihre tränenerstickten Stimmen nachgeahmt werden. Das wirkt dann theatralisch und künstlich, und in diesem Zusammenhang nahezu menschenverachtend.

      Der Film bietet keine gänzlich objektive Sicht auf die Dinge und lässt zahlreiche elementare Fragen ungestellt und somit unbeantwortet. Er verbildlicht jedoch einen Zeugenbericht, der auf jeden Fall glaubwürdig ist. Das bewirken allein schon die vielen eingeschnittenen Fotos von verstümmelten und verbrannten Leichen, die Videoaufnahmen verlassener und zerstörter Dörfer, die Zeugenaussagen von verzweifelten Flüchtlingen, die nach wie vor vergeblich auf Hilfe hoffen, während auch 2008 noch in Darfur gekämpft wird und sich die Lage im Nachbarland Tschad, das zunehmend unter den Flüchtlingsströmen aus dem Sudan leidet, immer weiter verschärft.

      Fazit: Dieser Zeugenbericht eines militärischen Beobachters, der verzweifelt darum bemüht ist, den Blick der Öffentlichkeit und der US-Regierung auf die Massenmorde im Sudan zu lenken hat zwar seine Mängel, ist aber dennoch ebenso wichtig wie sehenswert.
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    2. Die Todesreiter von Darfur: Dokumentation über den Völkermord im Sudan, der seine niederschmetternde Wirkung vor allem durch das Insider-Wissen eines militärischen Beobachters erzielt.

      Sprachlos machende Dokumentation über den Völkermord im Sudan, der seine niederschmetternde Wirkung vor allem durch das Insider-Wissen eines militärischen Beobachters erzielt.

      Während der grausame Völkermord in der Sudan-Region Darfur unvermindert weiter geht und die (westliche) Welt zu- bzw. wegschaut, versuchen zwei Dokumentationen, auf die menschenunwürdigen Zustände in dem nordostafrikanischen Land aufmerksam zu machen. Zum einen der von Don Cheadle produzierte „Darfur Now“, der am 22. August von Warner Home Video veröffentlicht wird, zum anderen „Die Todesreiter von Darfur“, dem dank des Einsatzes von polyband ein Kinostart und somit möglicherweise eine breitere Öffentlichkeit zuteil wird.

      Die mehrfach ausgezeichnete Dokumentation von Annie Sundberg und Ricki Stern (Oscar-nominiert für „The Trails of Darryl Hunt“) richtet ihren Blick auf den ehemaligen US-Marine Brian Steidle, der als militärischer Beobachter im Sudan tätig war und dort mit Gräueltaten konfrontiert wurde, die jenseits menschlichen Vorstellungsvermögens liegen.

      „Die Todesreiter von Darfur“ zerfällt in drei Teile. Im ersten Drittel wird Steidle vorgestellt sowie ein Großteil jener Fotografien, die er in den Jahren 2004 und 2005 vor Ort gemacht hat und die zum Teil bereits bei ihrer Veröffentlichung in der New York Times für Aufsehen gesorgt hatten. Im zweiten Drittel begleiten die Filmemacherinnen ihren Protagonisten in den Tschad, wo er in Flüchtlingslagern mit Überlebenden über ihre Erfahrungen spricht. Schließlich sieht man Steidle im letzten Drittel bei seinem unermüdlichen Einsatz, die Menschen im allgemeinen und westliche Politiker im besonderen dazu zu bringen, etwas gegen den Genozid im Sudan zu unternehmen.

      Selten haben sich Bilder derart ins Hirn eingebrannt wie jene, die man in „The Devil Came On Horseback“ - so der Originaltitel - zu Gesicht bekommt. Verkohlte Leiber, abgetrennte Gliedmaßen und eine grenzenlose Mordlust, die auch Frauen und Kinder nicht verschont, lassen Ohnmacht, Wut und blankes Entsetzen gleichermaßen aufkommen. Weil auch die Aussagen der Menschen, die im Tschad vorübergehend Zuflucht gefunden haben, nicht weniger erschreckend sind, begreift man zum einen das selbstlose Engagement des von seinen Erlebnissen sichtlich traumatisierten Steidle, zum anderen sollte diese herausragende Dokumentation Anlass für jeden einzelnen von uns sein, dabei mitzuhelfen, diesen seit mindestens vier Jahren schwelenden Völkermord ein für alle Mal zu beenden. lasso.
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