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Ulak - Der Bote

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Ulak: Mit symbolträchtigen Bildern erzählte Geschichte über einen Märchenerzähler, der den Menschen neuen Mut bringt.

Poster

Ulak - Der Bote

Handlung und Hintergrund

Als der Wanderer Zekeriya in ein kleines Dorf gelangt, ist seine ganze Erzählkunst gefragt, um den dunklen Ort von seinem Fluch zu befreien und den niedergeschlagenen Menschen wieder Hoffnung zu geben.

Türkisches Mysteryabenteuer, das anrührend von der Kraft der Märchen erzählt.

Geschichtenerzähler Zekeriya zieht mit der Erzählung über den Boten Abraham von Dorf zu Dorf, um sie nicht in Vergessenheit geraten zu lassen. Eines Tages macht der Wanderer in einer Ortschaft Halt, in der das Böse und die Sünde dominieren und die Bewohner von Leid geprägt sind. Mit seinem Märchen gelingt es Zekeriya, den Menschen ihre Ängste zu nehmen.

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Darsteller und Crew

Regisseur
  • Cagan Irmak
Produzent
  • Baran Seyhan,
  • Sükrü Avsar
Darsteller
  • Cetin Tekindor,
  • Hümeyra,
  • Serif Sezer,
  • Yetkin Dikinciler,
  • Sener Kökkaya,
  • Mahir Ipek,
  • Selda Özer,
  • Zuhal Gencer Erkaya,
  • Mahmut Gökgöz
Drehbuch
  • Cagan Irmak
Musik
  • Evanthia Reboutsika
Kamera
  • Mirsad Herovic

Bilder

Kritiken und Bewertungen

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Kritikerrezensionen

    1. Der türkische Film „Ulak – Der Bote“ ist ein orientalisches Drama mit märchenhaften Zügen und stimmungsvollen Bildern. Es preist die Kraft der mündlichen Erzählung und ist laut Regisseur Cagan Irmak von der Mevlana-Philosophie inspiriert. Diese ist nach dem islamischen Mystiker und Poeten Mevlana Dschelaleddin Rumi benannt, der im 13. Jahrhundert in Anatolien lebte und vom Sufismus geprägt war. So ist „Ulak – Der Bote“ ein Plädoyer für die Liebe und die guten Taten, sowie für die Kraft der Imagination. Zekeriya öffnet mit seiner hochdramatischen Geschichte die Herzen der Kinder, so dass sie sich vom Bösen in ihrer Umgebung befreien können.

      Dramaturgisch geschickt sind die beiden Zeitebenen im Film miteinander verwoben: Szenen aus der Gegenwart im lasterhaften Dorf, das Zekeriya aufsucht, wechseln ab mit solchen, die aus seiner Erzählung stammen. Die Unterbrechungen beider Geschichten verdeutlichen, dass die Dinge allmählich in Bewegung geraten und die Zuhörer den Verlauf immer mehr mitbestimmen.

      Zekeriya kommt in das staubige Dorf wie ein Fremder in einem Western, und sein erster Gang führt ihn in den Saloon – bzw. in das Lokal, in dem die Männer sitzen. Die Ähnlichkeiten mit der Western-Optik sind manchmal verblüffend, doch besticht der Film durch sein emotionales, sehr expressives Schauspiel im Stil eines Freilichttheaters. In diesem Dorf sind die Personen ein wenig aus der Zeit gefallen. Zekeriya wohnt in einem Schuppen auf dem Feld und macht sich draußen ein Holzfeuer, und die Kinder finden ihren Weg in der Nacht zu ihm mit Petroleumlampen. Zusammen mit den bunten Gewändern der Frauen, der musikalischen Untermalung und den schönen Landschaftsbildern samt Gänseschar entsteht eine stimmungsvolle, archaische Kulisse.

      Zekeriya ermutigt den unterdrückten Omar, sich endlich gegen seinen Vater, den Kneipenwirt, zu wehren. Verfeindete Frauen sprechen bald wieder miteinander. Und die vielen traurigen Kinder werden durch die Geschichte des Alten wieder aufgerichtet. Lange halten der märchenhafte Charme des Films und die Spannung in seinen beiden Erzählebenen an. In seinen zeitlosen Schleifen greift er religiöse Motive auf, die in verschiedenen Glaubensrichtungen sehr ähnlich sind und wird damit auch zum Plädoyer für kulturelle Toleranz.

      Im Laufe der Handlung tauchen plötzlich einzelne Personen aus dem Dorf der Gegenwart als Protagonisten im Märchen von Abraham auf. Der böse Adam, der seinen Sohn misshandelt, wird von diesem als Bösewicht in Zekeriyas Erzählung hineinfantasiert. Dieses kunstvolle Ineinandergreifen von Vorstellungskraft und Realität zeugt vom Talent des Filmemachers. Gegen Ende allerdings erstarrt die Handlung in der wiederholten Darstellung der Verwüstungen und Plagen, die den Sündern sicher sind. Eine etwas raschere und inspiriertere Auflösung hätte besser zum naiv-poetischen Stil gepasst.

      Fazit: Märchenhafter türkischer Film über die Kraft der Liebe und der Geschichten.
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    2. Ulak - Der Bote: Mit symbolträchtigen Bildern erzählte Geschichte über einen Märchenerzähler, der den Menschen neuen Mut bringt.

      Imposante Predigt über Glaube, Verrat und die Schwäche des Menschen, in der die Geschichte eines Märchenerzählers symbolträchtig mit der Wirklichkeit korreliert.

      Nach der Komödie „Mein Vater und mein Sohn“ über den türkischen Militärputsch 1980, taucht Cagan Irmak nun in die fernere Vergangenheit ab, um dort ein Gleichnis über Menschen, Sünden und die Pflicht vom gottesfürchtigen Leben zu ersinnen. Mittel dazu ist der umherziehende Wanderer Zekeriya (Seriendrasteller Çetin Tekindor), der als Weiser mit Rauschebart einen prächtigen Märchenonkel für die Dorfkinder abgibt, die er mit seinen Erzählungen in den Bann zieht. Neueste Station des Vagabunden ist ein Städtchen mit prall gefülltem Sündenregister. Da gibt es den prügelnden Vater Adam (Yetkin Dikinciler), den unterdrückten Denker Omar (Kaya Akkaya), oder die verachtete, weil kinderlose Maria (Soap-Star Hümeyra) - schon ihre Namen weisen auf das religiöse Mandat hin. Zekeriyas Gleichnis zeigt immer stärkere Parallelen zu den Verhältnissen vor Ort. Es entpuppt sich als die eigene Geschichte und die seines Sohns, dessen Tod er nie verwinden konnte. Der war nämlich Prophet, verkündete mit seinen Jüngern einen neuen Glauben und wurde deshalb erdolcht. Die Mörder wollten sich der Wahrheit Gottes verschließen und sind Sünder, die der Film strikt von den Guten unterscheidet.

      Irmak bedient in seiner im Grunde schlichten Fabel einen naiven Glauben, der Zeichen und Wunder verlangt. Ganz schriftentreu wird hier ein Gottesmythos verklärt, der die Menschen erleuchtet. Wer mag, kann darin die Lehren des Sufisten Mevlana herauslesen. Dafür nutzt Irmak ironielos die Werkzeuge des Unterhaltungskinos und müht sich redlich, aber nicht immer erfolgreich um internationale Standards. Er verabreicht in hohen Dosen Sentimentalität, lässt die Bösewichte chargieren, während der Weise und vor allem die Kinder starke Leistungen bieten. Eine unentschlossen zwischen reiner Unterhaltung und Anspruch wechselnde Reise in arabische Mystik und die Fabulierlust von 1001 Nacht.

      tk.
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