O' Horten: Ein Zugführer erlebt skurrile Begegnungen nach seiner Pensionierung in einem warmherzigen Wintermärchen.
O' Horten
Handlung und Hintergrund
Zugführer Odd Horten (Baard Owe) hat gerade seine letzte Fahrt absolviert und sieht nun dem Ruhestand entgegen. Fortan lässt sich der kauzige wie wortkarge Hagestolz treiben, füttert seinen Wellensittich, besucht seine greise Mutter, trifft sich mit Kollegen zu knochentrockenen Abenden. Bald aber driftet er nur zu gerne von diesem Fahrplan ab, trifft komische Vögel und unternimmt kleine Abenteuer, die ihn zu Exzentrikern wie Dr. Sissener (Espen Skjønberg) führen.
Gemächlich ist der Modus, in dem Bent Hamer („Kitchen Stories„) eine skurrile Geschichte von einem verpassten Leben schildert. Vordergründig unspektakulär findet Hamer zwischen Melancholie und subtiler Komik manch philosophische Betrachtungen unserer absurden heutigen Welt.
Der allein nur mit einem Wellensittich lebende Odd Horten tritt nach seiner Pensionierung als Zugführer eine letzte Reise an bzw. lässt sich treiben. Er trifft sich u.a. mit einer alten Freundin, schließt aber auch neue Bekanntschaften, z.B. mit einem trinkfreudigen Professor und Weltenbummler, der ihn nach philosophischer Diskussion zu einer Blindautofahrt einlädt.
Odd Horten beendet mit 67 Lenzen seine Berufslaufbahn und lernt im Ruhestand, dass es ein Leben jenseits von Bahnstrecken und Fahrplänen gibt. Mit der Pfeife im Mundwinkel steht Horten da und staunt - über kleine Kinder, die ihn zur Nachtwache nötigen, über die Dimensionen der ihm bislang unbekannten Welt eines Flughafens, über die Offerte eines schrägen Weltreisenden, ihn zu einer symbolträchtigen Blindfahrt im Auto mitzunehmen. Manchmal flieht der reservierte Hagestolz vor den Menschen. Doch oft lässt er alles einfach geschehen.