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Triff die Elisabeths!

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La première étoile: Komödie mit sozialkritischen Untertönen über eine schwarze Familie, die in Frankreich in den Skiurlaub fährt.

Poster

Triff die Elisabeths!

Handlung und Hintergrund

Jean-Gabriel, Einwanderer aus den Antillen, hängt am liebsten mit seinen Kumpels in der Kneipe ab und verjubelt sein Geld mit Wetten jeder Art. Derweilen hetzt Ehefrau Suzy von einem Job zum anderen, um Essen auf den Tisch zu stellen. Da kommt es eines Abends zum Eklat, als er der Familie einen Winterurlaub verspricht, obwohl in der Haushaltskasse wieder einmal Ebbe herrscht. Die Gattin stellt dem Ehemann ein Ultimatum: Entweder er schafft es, mit den Kindern auf Skiurlaub zu fahren oder sie reicht die Scheidung ein.

Jean-Gabriel, Einwanderer aus den Antillen, hängt am liebsten mit seinen Kumpels in der Kneipe ab und verjubelt sein Geld mit Wetten jeder Art. Derweilen hetzt Ehefrau Suzy von einem Job zum anderen, um Essen auf den Tisch zu stellen. Schließlich kommt es in der Abendstunde zum Eklat, als Jean-Gabriel der Familie einen Winterurlaub verspricht, obwohl in der Haushaltskasse wieder einmal Ebbe herrscht. Die Gattin stellt dem Ehemann ein Ultimatum: Entweder er schafft es, mit den Kindern auf Skiurlaub zu fahren, oder sie reicht die Scheidung ein.

Jean-Gabriel, Einwanderer aus den Antillen, verjubelt sein Geld am liebsten mit Wetten jeder Art, bis er Ehefrau Suzy einen Winterurlaub verspricht. Mehr warmherziger Familienspaß als Sozialdrama aus Perspektive einer Minderheit.

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Darsteller und Crew

  • Anne Consigny
    Anne Consigny
  • Firmine Richard
    Firmine Richard
  • Bernadette Lafont
    Bernadette Lafont
  • Astrid Bergès-Frisbey
    Astrid Bergès-Frisbey
  • Marie-Castille Mention-Schaar
    Marie-Castille Mention-Schaar
  • Lucien Jean-Baptiste
  • Jimmy Woha-Woha
  • Loreyna Colombo
  • Ludovic François
  • Michel Jonasz
  • Jacques Frantz
  • Edouard Montoute
  • Gilles Benizio
  • Pierre Kubel
  • Myriam Vinocour
  • Hugues Darmois
  • Erwann Kermorvant

Bilder

Kritiken und Bewertungen

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1 Bewertung
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Kritikerrezensionen

    1. „White Men Can’t Jump“ – und Schwarze können kein Ski fahren. Rollen-, Rassen- und Nationalitätenklischees karikiert Lucien Jean-Baptiste als Hauptdarsteller, Co-Autor sowie Regisseur in Personalunion der in Frankreich erfolgreichen Winterkomödie mit ernsten Untertönen. Schon häufiger beschäftigten sich afrikanisch- und arabischstämmige Filmemacher dort mit dem Aufeinanderprallen unterschiedlicher Kulturen. Die humorvolle Form bietet ihnen eine Möglichkeit, ein breiteres Publikum zu erreichen. Ohne direkt auf die Schärfe früherer Werke wie „Die Beduinen von Paris“ oder „Lola liebts schwarzweiߓ („Métisse“) abzuzielen, nimmt Jean-Baptiste den alltäglichen Rassismus mit einer liebenswerten, autobiografisch angelegten Familiengeschichte auf die Schippe.

      Nicht einmal die eigene Mutter glaubt Protagonist Jean-Gabriel, als er die Planung eines gemeinsamen Winterurlaubs verkündet. Ohne Geld und mit viel Frechheit will der Träumer beweisen, dass er sich ebenso auf dem alpinen Terrain behaupten kann, womit er den Kindern einen sehnsüchtigen Wunsch erfüllen würde. Dank des aufgemotzten, absolut Winter untauglichen Sportwagens eines Freundes erreicht die fünfköpfige Schar ohne Mutter Suzy sogar das Skigebiet in den Bergen.

      Hier muss sich jedes Familienmitglied den eigenen Träumen und Problemen stellen. Der fünfjährige Ludo möchte sofort Skifahren lernen, um sein erstes Abzeichen, den „ersten Stern“ (so der Originaltitel), zu erlangen. Dagegen orientiert sich Tochter Manon an ihren Altersgenossinnen und nimmt am örtlichen Talentwettbewerb teil, wofür sie ausgerechnet den Song „Ma France“ des jüdischen Kommunisten Jean Ferrat wählt. Überhaupt nichts hält der älteste, abgeklärte Sohn Yann von dem ganzen Unternehmen, bis er auf der Skipiste seiner ersten Liebe begegnet. Zunächst müssen sie sich alle mit abfälligen Bemerkungen und Blicken herumschlagen, was, je nach Alter, unterschiedliche Reaktionen hervorruft. Ganz anders reagiert Vater Jean-Gabriel: Schwerer wiegt für ihn die Abwesenheit seiner enttäuschten Frau Suzy, die sich dieses Mal weigert, für seine hoch fliegende Pläne gerade zu stehen. Dass sie passend zum glücklichen Finale ihre Meinung doch noch ändert, kann man sich nicht nur aufgrund des Filmplakates denken, das die ausgelassene, vereinte Familie im Schnee zeigt

      Die Komik entwickelt sich sowohl aus der Konfrontation gegensätzlicher Ansichten und Haltungen, so wie die dickköpfige Großmutter kein Blatt vor den Mund nimmt und erst beim Scrabble mit den zunächst abweisenden Vermietern gemeinsame Interessen entdeckt. Manche der Charaktere müssen daher an einem gewissen Punkt ihre Meinung revidieren, bis die Familien wieder zusammen wachsen kann. Neben etwas Slapstick basieren manche Gags auf Missverständnissen um den ungewöhnlichen Nach-(Vor-)namen „Elisabeth“. Zwar verzichtet Jean-Baptiste nicht ganz auf Klamauk und Sentimentalitäten. Doch ihm glückt mancher bissige Seitenhieb auf eingeschliffene Vorurteile, wobei er über weite Strecken geschickt die Balance aus Komik und melancholischem Drama hält. Trotz allem Witz vergisst der Debütregisseur dabei nicht den tristen Trabantenstadt-Hintergrund der Charaktere, dem sie täglich mit reichlich Nonchalence entgegen treten.

      Fazit: Publikumswirksame, sympathische Winterkomödie, die Seitenhiebe auf den schwer ausrottbaren Alltagsrassismus verteilt.
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    2. Triff die Elisabeths!: Komödie mit sozialkritischen Untertönen über eine schwarze Familie, die in Frankreich in den Skiurlaub fährt.

      Fünf Schwarze im Schnee. Was nach derb-vorhersehbarem Urlaubsklamauk klingt, entpuppt sich bei Regiedebütant Lucien Jean-Baptiste als warmherziger Familienspaß mit durchaus sozialkritischen Untertönen.

      Karibisch entspannt ist die Lebenseinstellung von Jean-Gabriel. Am liebsten steht er, vor Jahrzehnten aus den Antillen eingewandert, mit seinen Kumpels am Kneipentresen in der Pariser Vorstadt Créteil, schwadroniert über Gott und die Welt und verjubelt sein weniges Geld mit Wetten jeder Art. Darüber vergisst es schon mal, den Jüngsten von der Schule abzuholen, während Ehefrau Suzy von einem Job zum anderen hetzt, um Essen auf den Tisch zu stellen. Da kommt es eines Abends zum Eklat, vollmundig verspricht er der Familie einen Winterurlaub, obwohl in der Haushaltskasse Ebbe herrscht. „Schau diesmal zu, wie du ohne mich zurecht kommst!“, wettert die Gattin. Und sie droht sogar, Jean-Gabriel zu verlassen, wenn die versprochenen Skiferien nicht stattfinden.

      Viel hat sich der aus Martinique stammende Schauspieler und Ex-Werbefachmann Lucien Jean-Baptiste für sein Regiedebüt vorgenommen, eine Familienkomödie, erzählt aus der Sicht einer ethnischen Minderheit. Um Ausgrenzung und (latenten) Rassismus, um schwierige Arbeitssuche und ewigen Geldmangel, um Mischehe (Suzy ist weiße Französin) und Klassenschranken geht es in „Triff die Elisabeths!“. Die Zeichen stehen auf Sozialdrama à la Ken Loach, was der Filmemacher nach eigenem Drehbuch (Koautorin: Marie-Castille Mention-Schaar) jedoch geschickt vermeidet - mit Erfolg, wovon die Publikumspreise in Hamburg respektive auf dem Festival des komischen Films in Alpe d’Huez zeugen.

      So landen die Elisabeths, Fremde im eigenen Land, im Schatten des Mont Blanc, des weißen Berges, wo sie (zunächst) wie Exoten wirken. Im geborgten Mercedes, der in bester Slapstick-Manier allmählich zum Totalschaden mutiert, reisen sie an, der Papa, die drei Kinder nebst Oma. Die Bonne Maman, das (Comedy-)Schwergewicht Firmine Richard, soll Jean-Gabriel mit den Kids und in der Küche helfen, ihr steht der Sinn jedoch nach Scrabble mit dem Vermieter - Schwindeln beim Wortbau inklusive. Derweil übt sich der kleine Ludo im Skifahren, strebt nach dem „La première etoile“ (so der Originaltitel), dem Skiabzeichen gleichen Namens, bräunt (!) sich die zehnjährige Manon mit Mädchen ihres Alters, und knüpft Teenager Yann, eher Surfbrett- denn Snowboard-Typ, zarte Bande mit der süßen Juliette.

      Gelassen und (manchmal fast zu) ruhig erzählt Jean-Baptiste seine Geschichte, nimmt sich Zeit für die Charaktere und lässt sie nie zur Karikatur verkommen. Weit weg von typischen Urlaubskomödien, wie Patrice Lecontes „Sonne, Sex und Schneegestöber“ mit ihren Klischees und Kalauern, siedelt er seine Figuren in der Realität an. Deren Weltsicht reicht von kindlich naiv bis erschöpft und ernüchtert, wobei Realistin Suzy (Anne Consigny) für letztgenannte Position steht. Sie erträgt die Träumereien ihres Mannes nicht mehr, zwingt ihn zum Handeln, zur Stellungsnahme und so letztlich zur Integration in die Gesellschaft. Das kling ein wenig didaktisch und ist es vielleicht auch. Doch die liebenswerten Figuren machen diesen moralischen Zeigefinger wett - und der Ausflug in den Schnee wird zum vollen Erfolg. geh.
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