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Barfuß auf Nacktschnecken

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Pieds nus sur les limaces: Zwischen Drama und Komödie angesiedelte Geschichte zweier gegensätzlicher Schwestern, in der Ludivine Sagnier und Diane Kruger auftrumpfen.

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Handlung und Hintergrund

Die 20-jährige Lily will nicht erwachsen werden, sondern Kind bleiben. Auch nach dem Unfalltod der Mutter verhält sie sich bei der Trauerfeier entgegen jeder Norm. Sie futtert, was das Zeug hält, beleidigt und verscheucht die Gäste. Ihre ältere Schwester Clara, eine bürgerliche Juristengattin, nimmt sich eine Auszeit, um die Jüngere zu betreuen. Die provoziert, lässt sich von den Dorfjungen befummeln, sammelt tote Tiere und fertigt Pelzpantoffeln. Nach und nach zieht Lily ihre etablierte Schwester in ihr Fantasiereich.

Die 20-jährige Lily will nicht erwachsen werden, sondern Kind bleiben. Auch nach dem Unfalltod der Mutter verhält sie sich bei der Trauerfeier entgegen jeder Norm. Sie futtert, was das Zeug hält, beleidigt und verscheucht die Gäste. Ihre ältere Schwester Clara, eine bürgerliche Juristengattin, nimmt sich eine Auszeit, um die Jüngere zu betreuen. Die provoziert, lässt sich von den Dorfjungen befummeln, sammelt tote Tiere und fertigt Pelzpantoffeln. Nach und nach zieht Lily ihre etablierte Schwester in ihr Fantasiereich.

Die 20-jährige Lily will nicht erwachsen werden und provoziert ihre Umgebung. Ihre ältere Schwester Clara kümmert sich um sie. In Fabienne Berthauds Dramödie und Romanverfilmung brillieren Ludivine Sagnier und Diane Kruger.

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Darsteller und Crew

  • Diane Kruger
    Diane Kruger
  • Ludivine Sagnier
    Ludivine Sagnier
  • Denis Ménochet
    Denis Ménochet
  • Reda Kateb
    Reda Kateb
  • Brigitte Catillon
  • Jacques Spiesser
  • Anne Benoît
  • Jean-Pierre Martins
  • Gaëtan Gallier
  • Côme Levin
  • Fabienne Berthaud
  • Pascal Arnold
    Pascal Arnold
  • Bertrand Faivre
  • Nathalie Durand
  • Pierre Haberer
  • Michael Stevens

Bilder

Kritiken und Bewertungen

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1 Bewertung
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Kritikerrezensionen

    1. Zum zweiten Mal beschäftigt sich Regisseurin Fabienne Berthaud mit einer autistischen, unkontrollierbaren jungen Frau, die sich nicht den Gesellschaftsregeln unterordnen kann und will. Während Diane Kruger im Low-Budget-Vorgänger „Frankie“ noch die ungestüme Protagonistin verkörperte, übernahm sie im Nachfolgeprojekt die Rolle der angepassten, „vernünftigen“ Clara. Für den Part der kindlich-spleenigen Lily gewann Berthaud Ludivine Sagnier, der man durchaus noch das unschuldig-naive Mädchen abnimmt, dessen Aktionen mitunter dramatische Folgen nach sich ziehen.

      Anfangs haben sich die beiden ungleichen blonden Geschwister wenig zu sagen, denn die allzu ehrliche, sprunghafte Lily stört nur den geregelten Alltag der etablierten Clara. Werte wie Karriere, Ansehen und materieller Wohlstand spielen in Leben des jüngeren Mädchens keine Rolle, das bizarre Kunstwerke und Installationen aus Puppenteilen, Stofffetzen sowie Tierkadavern kreiert. Diese makaberen, bizarren Ergebnisse ihrer kreativen Phasen schuf die Künstlerin Valérie Delis, was für gelegentliche Anflüge von schwarzem Humor sorgt. Bald muss die Juristengattin erkennen, dass die offene Schwester in ihren unverblümten, direkten Reden einige unangenehme, zutreffende Wahrheiten über den Zustand ihrer Ehe offen legt, was zunehmend Claras bisherige Existenz in Frage stellt.

      Berthaud verschweigt nicht, dass Lilys unbekümmertes Agieren ebenso unangenehme Folgen nach sich ziehen kann. Das fordernde, freizügige Herumtollen zwischen Lily und drei Jungen aus der Nachbarschaft in einem alten Bus vermag leicht in sexuelle Nötigung umzuschlagen. Ebenso besitzt die ausgelassene Stimmung beim Besuch eines Altkleidung sammelnden, männlichen Trios auf dem Landsitz einen zunächst bedrohlichen Unterton. Somit hält sie die Balance aus tragischen und komischen Elementen, die Lilys unkonventionelle Weltsicht mit sich bringt. Obwohl das Naturkind eigentlich alle Tiere liebt, nimmt ihr Zusammentreffen mit einem nervtötenden Hund aus Pierres Familie keinen positiven Ausgang.

      Zu Beginn ebenso spleenig erzählt wie die Gedankengänge der ungebändigten Lily, gelingt Berthaud eine tragikomische Familien- und Selbstfindungsstudie voller skurriler, schwarzer und einfühlsamer Momente. Man braucht etwas Zeit, um in die gelegentlich sprunghafte Inszenierung einzufinden. Dass Berthaud eine John Cassavetes-Anhängerin ist, erkennt man an der teils spröden, rauen Inszenierung, was der mit stimmungsvollen Naturimpressionen angereicherten Geschichte allerdings jede Glätte nimmt.

      Fazit: Sensibel-eigenwilliges Porträt zweier nur anfangs ungleicher Schwestern, das trotz redundanter Momente für sich einzunehmen versteht.
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    2. Barfuß auf Nacktschnecken: Zwischen Drama und Komödie angesiedelte Geschichte zweier gegensätzlicher Schwestern, in der Ludivine Sagnier und Diane Kruger auftrumpfen.

      Nach einem Schicksalsschlag versuchen Diane Kruger und Ludivine Sagnier als gegensätzliches Schwesternpaar ihr Leben neu zu ordnen.

      Drama und Komödie liegen hier nahe beieinander. Nach „Frankie“ verfilmt Fabienne Berthaud nun ihren eigenen Roman. Im Mittelpunkt steht die 20jährige Lily, die nicht erwachsen werden, sondern Kind bleiben will, quängelt und piesackt und dabei die Grenzen der Normalität und des für den Zuschauer Erträglichen austestet. Sie lebt nach eigenen Regeln und verhält sich nach dem plötzlichen Unfalltod der Mutter entgegen jeglicher Erwartung von traditioneller Trauer. Sie futtert, was das Zeug hält, beleidigt und verscheucht die Gäste. Ihre ältere Schwester Clara, bürgerliche Juristengattin in der Stadt, nimmt sich eine Auszeit, um die Jüngere zu betreuen. Die provoziert, lässt sich von den Dorfjungen befummeln, sammelt tote Tiere, fertigt Pelzpantoffeln und macht alles, was die anderen nicht wollen, sagt frei heraus, was ihr in den Kopf kommt. Nach und nach zieht sie die etablierte Schwester in ihr Fantasiereich.

      Trotz der guten Schauspielerinnen fesselt dieser Genremix nicht so richtig. Die Energie von Ludivine Sagnier als unbekümmert durchs Leben tobendes Naivbündel mit Instinkt und Spontaneität reißt manchmal mit. Diane Kruger, die auch schon in „Frankie“ spielte, überzeugt durchweg in ihrer Ambivalenz und Ernsthaftigkeit, Verletzbarkeit und Stärke, hingerissen zwischen Zuneigung und Genervtheit. Dass sie dann selig lächelnd nach einem One-Night-Stand mit einem Lastwagenfahrer, ihrem fürsorglichen Mann den Laufpass gibt, gehört zu den Ungereimtheiten dieses ambitionierten und poetischen, im Ganzen etwas unausgegorenen Werkes. Etwas bemüht stellt sich die Frage, was ist normal und was nicht, sind Geld, beruflicher Erfolg und Wohlstand wirklich alles?

      Schön erzählt ist die Annäherung zwischen den Schwestern, beide auf ganz persönliche Weise aus dem Gleichgewicht und der Lernprozess bis zur gegenseitigen Akzeptanz. Die Handkamera bleibt ganz nah an den Personen, gearbeitet wurde primär mit natürlichem Licht, was für eine Leichtigkeit in der Morbidität sorgt. Die Musik von Michael Stevens, der für die letzten Eastwood-Filme den Score komponierte, ist ein Glücksfall. Wenn das schwesterliche Duo am Ende an der Straße fröhlich Marmelade und Pantoffeln verkauft, weiß man mal wieder, das Glück liegt in der Wiese. mk.
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